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Waleri Gergijew. Foto: Marco Borggreve
Münchner Chefdirigent Gergiev hofft auf rasche Philharmonie-Sanierung. Foto: Marco Borggreve
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Münchner Chefdirigent Gergiev hofft auf rasche Philharmonie-Sanierung

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München - Gut eineinhalb Jahre ist der russische Dirigent Valery Gergiev nun bei den Münchner Philharmonikern. Nach anfänglicher Aufregung um seine politische Ansichten scheint es gut zu laufen. Jetzt steht ein weiteres großes Projekt an: die Sanierung der Philharmonie.

Strawinsky, Rachmaninow und Brahms - dem Chefdirigenten der Münchner Philharmoniker, Valery Gergiev, liegen auch in der Spielzeit 2017/2018 russische und deutsche Komponisten besonders am Herzen. Mit dem weltberühmten Orchester hat er sich nach fast eineinhalb Jahren gut eingespielt. «Ich genieße es, mit so vielen wunderbaren Musikern zu arbeiten», sagte der Russe am Dienstag in München. Einziger Wermutstropfen: Die Pläne für eine Sanierung des Kulturzentrums Gasteig samt Philharmonie, die allerdings noch nicht konkret sind. Gergiev dringt darauf, die Bauarbeiten in möglichst kurzer Zeit durchzuziehen. «Wir werden einen Weg finden, drei Spielzeiten durchzustehen.» Wenn das Orchester aber fünf oder sechs Jahre lang auf andere Orte ausweichen müsse, werde es schwierig.

Noch ist nichts entschieden. Am 5. April, hoffen die Verantwortlichen im Gasteig, befasst sich der Münchner Stadtrat mit den Plänen für die Renovierung, die durchaus heikel sind. Denn die Philharmoniker müssen dann in ein Notquartier umziehen. Allerdings sei bei dem nötigen Vorlauf nicht vor 2020 mit einem Baubeginn zu rechnen, sagte ein Sprecher des Gasteigs. Und das ist das Jahr, in dem Gergievs Vertrag eigentlich ausläuft. Plant er bei so viel Interesse an dem Umbau etwa schon die Verlängerung? Münchens Kulturreferent wiegelt ab. Das sei noch kein Thema. «Wir denken natürlich über die Zukunft nach», sagte Hans-Georg Küppers. «Das ist kein schlechtes Zeichen, wenn man gemeinsam nachdenkt.»

Insgesamt wirkt Gergiev bei der Programmvorstellung so, als würde er sich wohlfühlen. Die neue Spielzeit will er im September mit Symphonien von Anton Bruckner starten, darunter die romantische Symphonie Nr. 4 Es-Dur. Auch Werke von Sergej Rachmaninow, Johannes Brahms, Ludwig Beethoven oder Igor Strawinsky stehen im Programm. Als Gäste am Pult erwarten die Philharmoniker etwa Kent Nagano und Zubin Mehta. Auch viele Reisen hat das Orchester geplant, unter anderem nach New York, Wien und China. Ganz sicher soll es auch die Konzerte für Kinder wieder geben. Junge Leute für Musik zu begeistern, hält Gergiev für besonders wichtig: «Das ist eine unserer Topprioritäten».

 

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