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Erfurt will bei Theaterförderung nachverhandeln. Foto: Hufner
Museen zeitig öffnen? - Thüringer Vertreter eher zurückhaltend. Foto: Hufner
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Museen zeitig öffnen? - Thüringer Vertreter eher zurückhaltend

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Erfurt/Weimar - Einige große Kunstmuseen wollen möglichst schnell wieder ihre Türen öffnen. Doch in Thüringen haben Kulturvertreter große Bedenken, was die Forderung betrifft. Die Diskussion offenbart auch einige Ungleichheiten.

 

 

Mit Skepsis haben einige Thüringer Kulturakteure auf den Vorstoß führender Kunstmuseen reagiert, die Häuser in der Pandemie zügiger zu öffnen. «Museen gehören ohne Frage zur kulturellen Grundversorgung», sagte etwa der Präsident des Museumsverbandes Thüringen, Thomas T. Müller. «Dennoch steht im Augenblick die unbedingte Eindämmung der Pandemie im alleinigen Fokus.» Insbesondere beim Blick auf die sich immer weiter ausbreitenden Mutationen des Virus müsse zuerst der Schutz der Gesundheit von Besuchern und Mitarbeitern an erster Stelle stehen.

Zuvor hatten sich die Leitungen bedeutender Kunstmuseen mit einem Brief an die Kulturverantwortlichen von Bund und Ländern für eine Öffnung der Museen stark gemacht. «Unsere Sorge gilt der Eindämmung der Pandemie, zugleich aber auch einer dem jeweiligen Verlauf von Corona angepassten Wiedereröffnung der Museen», heißt es darin. Museen seien sichere Orte, in denen Hygienemaßnahmen strikt befolgt und «wie an keinem anderen öffentlichen Ort» überwacht würden.

Die meisten Museen verfügten über ausgefeilte Klimatechnik und Raumkapazitäten, die Bewegungsabläufe nach Distanzgebot steuern und entzerren könnten. Unterzeichnet ist das Schreiben «sicher auch im Sinne weiterer Direktorinnen und Direktoren deutscher Kunstmuseen» von mehr als 50 Museumsspitzen wie Michael Eissenhauer (Staatliche Museen zu Berlin) und Marion Ackermann (Staatliche Kunstsammlungen Dresden).

Zurückhaltend bei dem Thema gab sich in Thüringen auch die Klassik Stiftung Weimar. Dort hieß es, dass die Einrichtung im Augenblick in keinen Öffnungsdialog eintreten wolle. Die aktuelle Infektionslage in Thüringen mahne zur Zurückhaltung, teilte ein Stiftungssprecher auf Anfrage mit. Zudem bestehe der überwiegende Teil der Stiftungsmuseen aus historischen Wohnhäusern und Residenzbauten. «Es wäre unverantwortlich, diese engen Räumlichkeiten zum jetzigen Zeitpunkt für den Publikumsverkehr zu öffnen.»

Müller räumte ein, dass es im Museumsverband zu diesem Thema durchaus unterschiedliche Ansichten gebe. Doch die große Mehrheit der Kolleginnen und Kollegen sei der Meinung, dass eine sofortige Öffnung der Museen bei der aktuellen Inzidenzlage - vor allem auch in Thüringen - nicht das richtige Zeichen wäre. Müller erklärte aber auch, dass die Hygienekonzepte tatsächlich hervorragend seien und bereits in der ersten Welle der Pandemie die Grundlage für eine sehr frühzeitige Wiederöffnung der Thüringer Museen gewesen seien.

Der Verbandschef verwies aber auch darauf, dass die Situationen in der Thüringer Museumslandschaft sehr unterschiedlich seien. Während beispielsweise in Freilichtmuseen die Ansteckungsgefahr potenziell am geringsten sein sollte, können einige sehr kleine Museen nicht einmal gewährleisten, dass die Besucher in ihren Häusern einen vollständigen Rundgang beschreiten, ohne mit weiteren Personen in Kontakt zu kommen.

Auch dürften kaum mehr als fünfzehn Prozent der 240 im Verband organisierten Museen über die in dem Schreiben angeführten ausgefeilten Klimaanlagen verfügen. «Die Häuser, die sich an Frau Staatsministerin Grütters wandten, gehören fraglos zu den technisch am besten ausgestatteten Museen in der Republik.»

Müller hält es für möglich, dass in Thüringen die Öffnung der Museen auch regional unterschiedlich, abhängig von der jeweiligen Infektionslage verlaufen könnte.

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