Hauptrubrik
Banner Full-Size

Museumsbund: Museen werden finanziell «ausgezehrt»

Publikationsdatum
Body

Magdeburg - Der Deutsche Museumsbund hat die finanzielle Situation der meisten Museen in Deutschland beklagt. Viele Häuser würden regelrecht «ausgezehrt», sagte Präsident Volker Rodekamp am Dienstag in Magdeburg. Es fehle fast überall an Geld für Ankäufe, um die Bestände auszubauen und unter anderem in Kunstmuseen neue Werke anzuschaffen.

Substanzverluste gingen mit dieser Entwicklung einher, erklärte er. Der Abstand zu einigen gut aufgestellten privaten Sammlungen nehme zu. Es gebe zudem kaum noch Sonderausstellungen von öffentlichen Museen, die ohne sogenannte Drittmittel auskämen, betonte Rodekamp.

Auf seiner diesjährigen Tagung vom 8. bis 11. Mai in Magdeburg will der Museumsbund darüber beraten, welche Chancen Museen in Zukunft haben. Mehr als 350 Teilnehmer werden dazu erwartet. Gemeinsam mit der Kulturstiftung der Länder sollen unter anderem das Potenzial und Visionen der Häuser in den Mittelpunkt der Diskussionen gerückt werden.

Sie dürften nicht unter dem Sparzwang «freiwilliger Aufgaben» Opfer knapper öffentlicher Kassen werden, sagte Rodekamp. Jährlich kämen immerhin mehr als 100 Millionen Besucher in die Ausstellungen und Sammlungen. Sie erwarteten dort zeitgemäße Darstellungen. Gerade kleinere Einrichtungen seien dabei überfordert, sich auf neue Sehgewohnheiten einzustellen.

Die elf Fachgruppen des Museumbundes wollen sich an den vier Tagen verschiedenen Themen widmen und beraten, wie man unter den schwierigen Bedingungen den Bestand der Häusern sichern könne, erläuterte Matthias Puhle, der Leitende Direktor der Magdeburger Museen.

Der Deutsche Museumsbund wurde 1917 gegründet. Er ist der bundesweite Interessenverband aller historischen, kulturhistorischen, technikhistorischen, naturwissenschaftlichen Museen und Kunstmuseen sowie der Menschen, die dort arbeiten.