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Museumsverband will verbindliches System von Qualitätstandards

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Der Museumsverband in Rheinland-Pfalz will in den kommenden Jahren ein Registrierungssystem für deutsche Museen zum Nachweis verbindlicher Qualitätsstandards entwickeln. Auch in Deutschland soll der Museumsbegriff definieret werden, um damit eine Unterscheidung zwischen Museen und «musealen Sammlungen» zu ermöglichen.

Mainz (ddp-swe). Den Startschuss für die Initative gab der Verband am Montag auf einer Tagung zu Museumsstandards in Mainz, auf der internationale Experten Modelle für ein solches System aus anderen Staaten vorstellten. Angesichts des wachsenden Verteilungskampfes um öffentliche Mittel bräuchten Museen zunehmend «konkrete Argumente» zur Rechtfertigung ihrer Arbeit, sagte der Vorsitzende des rheinland-pfälzischen Museumsverbandes, Peter Eisenlohr, zum Auftakt der Tagung. Ziel sei es, bis 2005 erste Ansätze für ein Registrierungssystem für die rund
430 Häuser in Rheinland-Pfalz zu entwickeln.

Im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern, in denen Akkreditierungsverfahren für Museen längst Standard seien, stehe Deutschland hier erst am Anfang der Diskussion, sagte Eisenlohr weiter. Qualitätsstandards seien dabei aber nicht nur die klassischen Aufgaben des Bewahrens, Erforschens und Vermittelns, sondern auch Mitarbeiterführung und -motivation sowie die Transparenz von Abläufen und das Arbeiten mit modernen Medien. Auch deutsche Museen bräuchten solche Standards, um professioneller zu werden, sich mehr profilieren zu können und dadurch auch ihre Akzeptanz bei Geldgebern zu verbessern.

Rainer Hofmann, Vorstandsmitglied des International Committee für Regional Museums (ICR), plädierte dafür, auch in Deutschland den Museumsbegriff zu definieren und damit eine Unterscheidung zwischen Museen und «musealen Sammlungen» zu ermöglichen. Ein Akkreditierungssystem biete die Chance, Schwächen und Stärken zu erkennen, eine gesicherte Datenbasis zu bekommen sowie gezielt Entwicklungsperspektiven für die Zukunft zu erstellen. Museumsexperten stellten am Nachmittag die unterschiedlichen Konzepte für ein solches Akkreditierungssystem in Lettland, Frankreich, Belgien, Großbritannien und den Niederlanden vor.