Mehrere Dutzend Musikerinnen und Musiker haben am Donnerstagmorgen eine Autobahnbaustelle nahe des Treptower Parks in Berlin besetzt. Nach Auskunft der Initiative „Lebenslaute“ richtet sich die Aktion gegen den Weiterbau der Stadtautobahn A100. Die Bauarbeiten seien zunächst gestoppt worden, sagte ein Sprecher der Initiative. Die beteiligten Musiker musizierten, Bauarbeiter hörten zu, die Atmosphäre sei entspannt und friedlich. Die Polizei sprach von einer „spontanen Aktion“, griff aber zunächst nicht ein.
Für den Nachmittag hat die bundesweit aktive Initiative „Lebenslaute“ zu einer musikalischen Blockade auf der A103 in Friedenau aufgerufen. Unter dem Motto „Musizieren statt betonieren“ sollen dann auf der Fahrbahn nahe der Anschlussstelle Saarstraße in Richtung Innenstadt rund 100 Musiker und Chorsänger gemeinsam klassische und andere Werke zum Besten geben. Die Veranstalter erwarten dazu trotz großer Hitze auch etwa 250 Zuschauer. Im Zuge der Blockade dürfte es nicht nur auf der Autobahn selbst, sondern in einem weiteren Umkreis zu erheblichen Verkehrsbehinderungen kommen.
Derzeit ist die A100 zwischen dem Dreieck Neukölln und dem Treptower Park in Bau. Das Bundesverkehrsministerium plant, die Schnellstraße von dort aus in Richtung Lichtenberg zur Storkower Straße zu verlängern. „Lebenslaute“ und andere Initiativen protestieren gegen diese – wie sie sagen – „versteinerte Verkehrspolitik“.