Der russische Angriffskrieg hat viele Mitglieder des Jugendsinfonieorchesters der Ukraine in die Flucht getrieben und den jungen Nachwuchstalenten damit ihre musikalische Heimat genommen. Mit dem Musikpreis der Stadt Duisburg soll die künstlerische Arbeit der jungen Musiker:innen in diesem Jahr besonders gewürdigt werden.
Mit dem Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro möchte die Köhler-Osbahr-Stiftung dazu beitragen, dass die wichtige Arbeit des Orchesters auch in schweren Zeiten fortgesetzt und seinen Mitgliedern eine Zukunftsperspektive gegeben werden kann. „Wir möchten damit auch ein Zeichen für den Frieden setzen. Musik führt Menschen zusammen, schafft Solidarität und Perspektiven und so hoffen wir, dass die Künstler:innen sehr bald wieder in ihrer Heimat gemeinsam musizieren können und dass sie und ihre Familien unversehrt bleiben“, erklärt Hans Jürgen Kerkhoff, Vorsitzender der Köhler-Osbahr-Stiftung.
Das Jugendsinfonieorchester der Ukraine wurde 2017 auf Anregung von Dirigentin Oksana Lyniv, die im vergangenen Jahr als erste Frau am Pult bei den Bayreuther Festspielen debütierte, gegründet. „Damals, während meines Studiums in Deutschland hatte ich die Möglichkeit, mit deutschen Jugendorchestern zu arbeiten. Es war mein Traum, etwas Ähnliches in der Ukraine zu erschaffen“, erklärt die Dirigentin. Seitdem sorgte das Orchester mit fulminanten Auftritten für Aufsehen in der Szene: Besonders das Berliner Konzert im Rahmen des Festivals Young Euro Classic wurde zum strahlkräftigen Triumph, das sogar der Kultursender Arte übertrug.