Mainz/München - Der Musikverlag Schott in Mainz hat sein historisches Archiv verkauft. Ein Konsortium unter Federführung der Bayerischen Staatsbibliothek und der Kulturstiftung der Länder hat die zahlreichen Dokumente und Hunderte Musikautographen erworben. «Das historische Archiv des Verlags stellt ein einmaliges nationales Kulturgut dar», teilte die Bayerische Staatsbibliothek am Montag mit.
«In ähnlicher Größe und Geschlossenheit ist kein anderes Musikverlagsarchiv bekannt.» Zu dem Archiv gehören auch Tausende Briefe berühmter Komponisten, darunter Ludwig van Beethoven, Frédéric Chopin, Jacques Offenbach und Carl Orff.
Über den Kaufpreis wurde nichts bekannt. Zahlreiche Förderer hätten den Ankauf unterstützt, hieß es. Eine Sprecherin des Schott-Verlags wollte am Montag keine weiteren Angaben machen und verwies auf eine Pressekonferenz am 3. Dezember in München.
Der Musikverlag Schott wurde 1770 gegründet und zählt zu den ältesten noch bestehenden Musikverlagen weltweit. Das Archiv umfasst den Angaben zufolge die Geschäftsakten von 1787 bis 1945 sowie das gesamte historische Herstellungs-, Musikhandschriften- und Erstausgabenarchiv von 1810 bis etwa 1950. Die historische Sammlung soll den Angaben zufolge auf die beiden Staatsbibliotheken in Berlin und München sowie andere Forschungseinrichtungen aufgeteilt werden.