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Musikverleger befürchten Ausverkauf der Autorenrechte

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Die Musikbranche setzt beim Kampf für die Rechte von Autoren auf die Politik. Bei der Honorierung von Autoren gebe es eine «Ausverkaufsmentalität». «Wir hoffen, dass wir Unterstützung bekommen», sagte die Präsidentin des Deutschen Musikverleger-Verbandes (DMV), Dagmar Sikorski, am Dienstag am Rande der Jahrestagung in Osnabrück. Ein großes Problem seien Streaming-Plattformen wie etwa Youtube, die sich beharrlich weigerten, Gema-Gebühren zu entrichten. «Hinter jedem legalen Download sind mindestens 10 illegale», klagte Sikorski.

Es gebe zwar auch Plattformen wie den Musikdienst Spotify, mit dem es eine Lizenzvereinbarung gebe. Generell seien aber die Erlöse für die Künstler nicht ausreichend. «Wenn Sie für 500 000 Klicks 10 Euro bekommen, wie viele müssen Sie haben, um zu überleben?», fragte Sikorski. Die große Koalition müsse ihr Versprechen wahr machen und einen besseren Urheberschutz für Autoren rechtlich flankieren, forderte sie. Irgendwann werde es sich kein Autor mehr leisten können, Musik zu schaffen.

Dem Musikverlegerverband gehören rund 400 Verlage an, von den Branchengrößen wie Sony/ATV Music Publishing, Universal Music Publishing GmbH oder BMG Rights Management GmbH und WDR mediagroup dialog GmbH bis zu mittelständischen Unternehmen wie Schott oder Bärenreiter. Der Umsatz der Musikbranche liege in Deutschland bei über einer Milliarde Euro. In Deutschland gibt es den Angaben zufolge rund 3000 Autoren, die als Texter und Komponisten ihren Lebensunterhalt verdienen.

 

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