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Nach Terror in Paris: Konzertabsagen und Ratlosigkeit

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Frankfurt/Main - So mancher Konzertbesucher dürfte nach dem Terroranschlag von Paris künftig ein mulmiges Gefühl haben. Doch für Sicherheit könne nur der Staat sorgen, sagt Konzertveranstalter Marek Lieberberg. Die amerikanische Band Eagles of Death Metal hat nach den tragischen Ereignissen in Paris ihre Auftritte in Deutschland diese Woche abgesagt.

«Die Konzerte am 17.11. in Köln, am 19.11. in München und am 22.11. in Bremen fallen ersatzlos aus», so Lieberberg. Tickets werden zurückerstattet.

Auch Bands wie U2, Motörhead, die Foo Fighters und das britische Pop-Trio Years & Years sagten Gigs in Paris und anderswo ab. Popstar Madonna gab bei einem Konzert in Stockholm am Samstag zu, über eine Absage dort nachgedacht zu haben. Auf ihrem Tourplan steht Paris am 9. und 10. Dezember.

Bei beispiellosen Attentaten in Paris töteten Terroristen am Freitagabend viele Dutzend Menschen, allein in der Konzerthalle Bataclan gab es etwa 90 Tote.

Die irische Band U2 sagte die für Samstag und Sonntag (14./15.11.) in Paris geplanten Konzerte ab. «Wir sind am Boden zerstört angesichts der Toten beim Eagles-of-Death-Metal-Konzert», hieß es auf der Internetseite der Gruppe. Die Auftritte sollen nachgeholt werden.

Die amerikanische Rockband Foo Fighters brach ihre Europatournee ab. Eigentlich wollte sie nach einem Konzert am Samstag in Turin an diesem Montag (16.11.) in Paris und dann noch in Lyon und Barcelona spielen.

Die britische Heavy-Metal-Band Motörhead sagte ein für Sonntag (15.11.) geplantes Konzert in der französischen Hauptstadt ab. Der Gig werde auf Januar verschoben, schrieben die Musiker bei Facebook.

Das britische Pop-Trio Years & Years («King») strich kurzfristig einen für Montag (16.11.) geplanten Auftritt in Paris. «Unsere Liebe und Gedanken sind bei den Familien und Menschen, die betroffen sind.»

Der Konzertveranstalter Marek Lieberberg hält es für möglich, dass die Terroristen das Pariser Konzert der Eagles Of Death Metal ausgesucht hatten, weil die Band vor kurzem in Israel aufgetreten sei und sich dabei auch gegen Boykottaufrufe zur Wehr gesetzt habe.

Der Konzertveranstalter sieht nun Sicherheitsbehörden und Gesellschaft gefordert. «Wir haben ausreichende Sicherheitsvorkehrungen in einer normalen Situation. Für eine terroristische Situation ist keiner von uns gewappnet, und zwar in keinem Bereich des öffentlichen Lebens», sagte Lieberberg. «Wir können uns nicht mit bloßen Händen oder Metalldetektoren gegen Kalaschnikows oder Bomben zur Wehr setzen.»

Sollte es Hinweise geben, dass ein Konzert gefährdet sei, müsse die Polizei für ausreichend Schutz sorgen. «Sie glauben doch nicht ernsthaft, dass sich ein Ordner einem islamistischen Terroristen entgegenstellt, der mit einer feuernden Kalaschnikow auf ihn zurennt. Das ist doch verrückt», sagte Lieberberg.

Nach der jüngsten Terrorwelle in Paris Konzerte abzusagen hält Lieberberg für den falschen Weg. Am Abend der Anschläge in den USA vom 11. September 2001 habe er zusammen mit Depeche Mode entschieden, ein Konzert stattfinden zu lassen. «Das war ein sehr trauriger Abend. Auf der anderen Seite hat es demonstriert, dass wir uns die Freiheit, die unser Leben auszeichnet, nicht nehmen lassen.»

 

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