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Von der Rolle. Foto: Hufner
Nach Uraufführung von «Orlando» wird Kirchen-Song gestrichen. Foto: Hufner
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Nach Uraufführung von «Orlando» wird Kirchen-Song gestrichen

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Wien - Ein Lied aus der im Dezember uraufgeführten Oper «Orlando» von Olga Neuwirth wird aus der Partitur gestrichen und aus allen Ton- und Filmaufnahmen geschnitten. Damit reagiert der Ricordi-Verlag nach Angaben vom Dienstag auf den Druck einer Erbengemeinschaft, die das Stück «Danke für diesen guten Morgen» missverständlich verwendet sieht.

Im 10. Bild der an der Wiener Staatsoper uraufgeführten Oper singen gläubige Kinder das Lied, fallen aber in die Arme eines Priesters, der sie missbraucht.

Das Lied in diesem Kontext zu verwenden, entspreche nicht dem Willen des Komponisten Martin Gotthard Schneider, so die Verlage Bärenreiter und Gustav Bosse. «Das Lied wird in einer karikierend-entwürdigenden Form dafür verwendet, die Bigotterie in der Gesellschaft darzustellen.»

Nach Angaben der Staatsoper lag eine vorläufige Genehmigung für die Verwendung des Liedes vor. Alle fünf geplanten Vorstellungen der auch international stark beachteten Aufführung seien ausverkauft gewesen. Aktuell gebe es keine Pläne zur Wiederaufnahme des Stücks, sagte ein Sprecher der Staatsoper.

«Orlando» nach dem gleichnamigen Roman von Virginia Woolf ist die fiktive Lebensbeschreibung eines Edelmanns des elisabethanischen Zeitalters, der die Poesie entdeckt und sich auf seiner Reise durch die Jahrhunderte in eine Frau verwandelt. Neuwirth und ihre Librettistin Catherine Filloux schrieben Orlandos Biografie bis in die Jetztzeit weiter und verbinden mit ihr ein Plädoyer gegen die Unterdrückung von Frauen und für die Anerkennung multipler Identitäten.

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