Bedeutende Kultureinrichtungen in Ostdeutschland haben erstmals ihren ökologischen Fußabdruck gemessen, nach einheitlichen Standards. Erste Ergebnisse des Pilotprojekts zeigen, wo es hakt.
Weimar - Im Zuge eines vom Bund geförderten Pilotprojekts der Konferenz Nationaler Kultureinrichtungen (KNK) sind erstmals Klimabilanzen aus der Kultur miteinander vergleichbar. «Das ist ein großer Schritt in Richtung Transformation, um künftig ehrlich auf die Verbräuche zu schauen und Maßnahmen abzuleiten», sagte Ulrike Lorenz von der Klassik Stiftung Weimar laut Mitteilung zum Abschluss. «Wir können extrem viel davon lernen, um auf der Grundlage der ermittelten Energie- und Ressourcenverbräuche sowie Mobilitätsemmissionen Maßnahmen zu deren Verringerung zu definieren.»
Sieben Institutionen erarbeiteten dabei erstmals Klimabilanzen nach den bundeseinheitlichen Standards KlimaBilanzKultur (KBK) und KlimaBilanzKultur+ (KBK+). Dazu gehören das Museum Grassi Leipzig, die Kulturstiftung Dessau-Wörlitz, die Stiftungen Bauhaus Dessau, Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt und Schloss Friedenstein Gotha sowie Wartburg-Stiftung und die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG).
Letztere kann nur etwa vier Prozent ihres CO²-Fußabdrucks direkt beeinflussen, nannte Generalsekretär Christoph Martin Vogtherr ein erstes Fazit. Den CO²-Fußabdruck der nationalen und internationalen Gäste bei der Anreise «können wir nur allmählich beeinflussen». Dazu müssten eigene Maßnahmen in eine klimafreundliche Verkehrspolitik eingebettet werden.
Für die KNK hat das umfangreiche Projekt «sehr hohe Relevanz für die deutsche Kulturlandschaft». Angesichts des hohen Aufwandes brauche es aber für ein dauerhaftes Monitoring «zwingend» personelle Verstärkung in den Kultureinrichtungen.