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Neue Fragen zum Opernneubau Düsseldorf

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Neue Fragen zum Opernneubau Düsseldorf - SPD befürchtet Kostenrisiken

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Der Neubau der Oper in Düsseldorf ist zwar bereits beschlossene Sache. Nun aber wird wohl eine wichtige Abstimmung verschoben - denn die SPD hat noch Fragen. Und auf die Sozialdemokraten kommt es an.

Düsseldorf - Die weiteren Planungen für den bereits beschlossenen Neubau der Düsseldorfer Oper drohen ins Stocken zu geraten. Eine am Mittwoch geplante Abstimmung des Rats der NRW-Landeshauptstadt über einen Architektenwettbewerb und eine Interimsspielstätte wird wohl verschoben. In einem Antrag werde die SPD formell «Beratungsbedarf» anmelden, teilte der Co-Fraktionsvorsitzende Markus Raub am Dienstag mit. Damit könnten die Beschlüsse zur Oper erst Ende Juni im Rat behandelt werden.

Der Grund: Die SPD-Ratsfraktion will den Rat stärker in den weiteren Planungsprozess des mehr als 700 Millionen Euro teuren Neubau einbinden und fordert mehr Transparenz bei den Kosten. Zudem hat sie ihre Zustimmung an Verbesserungen im städtischen Wohnungsbau geknüpft.

Der Schritt der SPD-Fraktion ist brisant, weil ihr Votum für die Mehrheit zum Opernneubau entscheidend ist. Denn in der schwarz-grünen Düsseldorfer Ratskooperation sind die Grünen gegen einen Neubau der Oper. Die Verschiebung der Entscheidungen über den Architektenwettbewerb und die 75 Millionen Euro teure Zwischenspielstätte an der Düsseldorfer Messe bedeutet nach Informationen aus SPD-Kreisen aber nicht eine komplette Ablehnung des Millionen-Bauprojekts.

Der Düsseldorfer Stadtrat hatte Ende 2021 einen Neubau des Opernhauses beschlossen, der mindestens 716 Millionen Euro kosten soll. Eine aufwendige Sanierung des bestehenden Hauses wurde verworfen. Im Juni 2023 votierte der Rat für den Neubau am bisherigen Standort in der Innenstadt. Dafür hatte sich Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) eingesetzt. Beide Male hatte die SPD zugestimmt. Die Sozialdemokraten befürchten wie auch die Grünen nun aber erhebliche Verteuerungen des Neubaus.

Das derzeitige denkmalgeschützte Opernhaus aus der Nachkriegszeit ist ein Sanierungsfall. Das Hinterhaus der Oper stammt noch aus dem Jahr 1875, als das Gebäude als Stadttheater errichtet worden war. Düsseldorf will mit den Neubau-Plänen auch ein Kosten-Desaster wie bei den Kölner Bühnen vermeiden: Dort dauert die Sanierung schon Jahre.

Aber auch in der Düsseldorfer Bevölkerung gibt es Vorbehalte gegen den Opernneubau. Laut einer repräsentativen Umfrage im Auftrag der Linken-Ratsfraktion Ende April lehnen mehr als zwei Drittel der Menschen im Regierungsbezirk Düsseldorf einen Neubau des Opernhauses ab. Die Linke fordert daher einen Bürgerentscheid über das Projekt am Tag der Kommunal- und Bundestagswahlen 2025.

 

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