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Offener Brief an Merkel für inhaftierte Künstler in der Türkei. Foto: Hufner
SPD setzt sich für bessere Theaterförderung im Norden ein. Foto: Hufner
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Neue Kulturstrategie Brandenburgs frühestens 2023

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Potsdam - Seit der ersten Kulturstrategie Brandenburgs von 2012 haben sich die Bedingungen für viele Kulturschaffende nicht nur durch Corona erheblich verändert. Auf Regionalkonferenzen wird über die künftige Kulturpolitik diskutiert. Bis zur neuen Strategie wird es dauern.

Die von Brandenburgs Kulturministerin Manja Schüle (SPD) vor mehr als einem Jahr angekündigte neue kulturpolitische Strategie könnte frühestens 2023 vorliegen. Mit einem Entwurf des Papiers, das dem zuständigen Fachausschuss des Landtages vorgelegt werde, sei erst im übernächsten Jahr zu rechnen, teilte Schüle am Dienstag in der Antwort auf eine Anfrage der Landtagsabgeordneten Isabelle Vandre (Linke) mit. Nach fünf Konferenzen seit Dezember 2020 seien auch im kommenden Jahr weitere Treffen von Kulturschaffenden, Verbänden und kulturellen Einrichtungen geplant. Das Ziel sei, Empfehlungen für die Neufassung der kulturpolitischen Strategie von 2012 zu erhalten.

Auftakt der landesweiten Debatte war eine digitale Kulturkonferenz im Dezember 2020 unter dem Motto «Kultur hat Zukunft - Brandenburgs Kulturpolitik nach Corona». Dabei hatte sich Ministerin Schüle auch für ein verändertes Kulturverständnis ausgesprochen. Die seither geltende Kulturförderung hatte sich unter anderem schwerpunktmäßig daran orientiert, ob Veranstaltungen oder Projekte einen Beitrag zur touristischen Entwicklung Brandenburgs leisten können.

Nach Ansicht von Schüle muss die Kulturförderung auch die Frage beantworten, welche Systemrelevanz die Kultur hat und wie Kultur im ländlichen Raum gestaltet werden kann. Das Ziel sei, allen Menschen Zugänge zur Kultur zu verschaffen. Die Corona-Pandemie habe den Bedarf nach Veränderungen wie unter einem Brennglas verdeutlicht.

Im Verlauf dieses Jahres wurden Themen der künftigen Kulturpolitik auf vier regionalen Konferenzen beraten. Dabei ging es etwa um die Unterstützung ehrenamtlichen Engagements, neue Kooperationsmodelle von Kulturschaffenden und -einrichtungen, Nachhaltigkeit der Kultur und Möglichkeiten des digitalen Arbeitens von Künstlerinnen und Künstlern. Auf dem Treffen am 4. November in Schwedt (Uckermark) stand die kulturelle Bildung auf dem Land im Mittelpunkt.

Die Orte, Zeitpunkte und Themen der Konferenzen 2022 würden noch abgestimmt, erklärte Schüle. Künftig sollen Ergebnisse der regionalen Treffen jährlich in übergreifenden Landeskonferenzen beraten und in strategischen Empfehlungen zusammengefasst werden. Damit soll die künftige kulturpolitische Strategie des Ministeriums fortgeschrieben oder neu formuliert werden. Ab 2022 würden die Regionalkonferenzen und ihre Ergebnisse auf einer digitalen Plattform dokumentiert.

Vandre wertete die Debatte um die Neufassung der Kulturstrategie positiv. Dazu habe ihre Fraktion vor eineinhalb Jahren einen Antrag im Landtag eingebracht. Sie kritisierte, dass die Ausschussmitglieder nicht zu den Konferenzen eingeladen worden seien.

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