München - Eine neue Studie soll prüfen, ob im Gasteig in München wirklich Platz ist für zwei große Orchester. Wie die Münchner Philharmoniker am Donnerstag mitteilten, wurde die Untersuchung von einer Arbeitsgruppe aus Philharmonikern und dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks (BRSO) in Auftrag gegeben. Sie soll herausfinden, ob und wie eine Doppelbelegung von Gasteig und Herkulessaal möglich ist - und wie auch andere Konzertveranstalter Platz finden können.
Wann die Ergebnisse der Studie vorliegen werden, ist nach Angaben der Philharmoniker noch unklar. Bayerns Kunstminister Ludwig Spaenle (CSU) habe aber betont, dass das «zeitnah» der Fall sein soll.
Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) und Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) hatten jüngst beschlossen, die erst 30 Jahre alte Philharmonie im Gasteig-Kulturzentrum zu entkernen und dort einen Saal «auf Weltniveau» zu schaffen. Pläne für einen dritten Konzertsaal, den Musikfans seit Jahren für München fordern, schien Seehofer damit erstmal eine Absage verpasst zu haben.
Am Rande des Starkbieranstichs auf dem Münchner Nockherberg sagte Seehofer, dass er und Reiter lediglich beschlossen hätten, einen Umbau von Philharmonie und Herkulessaal für eine gemeinsame Nutzung durch das BRSO und die Münchner Philharmoniker «zu prüfen». Alles andere seien «Märchen». Nach Angaben von Philharmoniker-Intendant Paul Müller gibt es noch keine konkreten Pläne, wie und wo das Orchester die Umbauphase während Renovierung des Gasteigs überbrücken soll.