München - Der neue Konzertsaal für München könnte im Olympiapark auf dem Areal des heutigen Eissportzentrums gebaut werden. Diesen Vorschlag habe der bayerische Kultusminister und Münchner CSU-Bezirksvorsitzende Ludwig Spaenle gemacht, bestätigte ein Ministeriumssprecher am Montag Medienberichte. Demnach soll der Bau möglichst bald angegangen werden.
Die Idee, eine umgebaute Philharmonie am Gasteig könnte einen weiteren Saal überflüssig machen, habe sich wohl zerschlagen. Deshalb müsse man jetzt rasch eine neue «tragbare, belastbare Option» entwickeln, sagte Spaenle laut «Süddeutscher Zeitung» (Montag).
Im Olympiapark soll dem Bericht zufolge die Eishalle in etwa drei Jahren abgerissen werden. Das Gelände ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln und dem Auto gut zu erreichen.
Von Stadt und Freistaat beauftragte Gutachter hatten von einer Orchester-Doppelbelegung im Münchner Kulturzentrum Gasteig abgeraten. Der am Freitag fertiggestellten Untersuchung zufolge ist die gemeinsame Nutzung einer quasi neu gebauten Philharmonie im Gasteig durch die Münchner Philharmoniker und das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks zwar grundsätzlich machbar, hätte aber weitreichende Konsequenzen für beide Orchester.
[update, 28.4., dpa]
Die Olympiapark-Lösung biete einen Dreiklang an Vorteilen. «Dort ist Weltarchitektur mit Weltakustik vor einer weltbekannte Silhouette möglich», sagte Spaenle der Deutschen Presse-Agentur und bestätigte damit Medienberichte. «Das ist ein Plan, der städtebaulich etwas wirklich Großartiges verwirklicht.»
Vor allem aber habe sich der örtliche Bezirksausschuss den Vorschlag mit großer Mehrheit zu eigen gemacht. «Das Wichtigste ist, dass dieser Vorschlag aus der Zivilgesellschaft kommt», sagte der CSU-Politiker. «Das kommt aus der Mitte der Bürgerschaft.»
Insgesamt hatte es 40 Vorschläge für Standorte gegeben. Auch der Olympiapark war nicht vollkommen neu. «Vor der veränderten Entwicklung im letzten halben oder dreiviertel Jahr machen wir diesen Vorschlag - oder machen ihn uns zu eigen», sagte Spaenle.
Nun müsse sich die Arbeitsgruppe aus Vertretern der Orchester, der Stadt, des Freistaats und der privaten Veranstalter treffen und über das neue Gutachten beraten. Sie müssten dann zu einer gemeinsamen Äußerung kommen. «Erst dann kann man politische Folgerungen ziehen.»