Erfurt/Weimar - Erfurt und Weimar streiten erneut über eine Fusion ihrer Theaterhäuser. Erfurts Oberbürgermeister Andreas Bausewein (SPD) hat gestern den Gedanken auf einer Veranstaltung des CDU-Wirtschaftsrates ins Spiel gebracht. Es gehe ihm in Zeiten knapper öffentlicher Kassen um Einsparmöglichkeiten. Weimars Oberbürgermeister Stefan Wolf (SPD) widersprach der Idee umgehend. Auch Kultusminister Christoph Matschie (SPD) sah den Vorschlag kritisch.
„Es ist sinnvoll, Bereiche wie Verwaltung oder Bühnenbau zusammenzulegen“, sagte Bausewein. Er könne sich eine gemeinsame Intendanz vorstellen, die in Weimar sitzen könnte. „Auch über eine Theater-Holding können wir diskutieren.“ Der Vorschlag zum Zusammenlegen des Erfurter Theaters mit dem Deutschen Nationaltheater Weimar ist nicht neu. Der letzte Vorstoß scheiterte 2007 an unüberbrückbaren Differenzen.
Weimars Oberbürgermeister Wolf hat sich nach Bekanntwerden der Idee sofort dagegen ausgesprochen. Es gebe kaum einen ungünstigeren Zeitpunkt für solche Gedankenspiele, da Weimar gerade nach einem neuen Intendanten suche. Außerdem sehe er kaum Synergieeffekte, da beide Häuser zu unterschiedlich aufgestellt seien.
Die Stadt Erfurt gibt zurzeit rund elf Millionen Euro für ihr Theater aus, das Land steuert rund 6,5 Millionen Euro dazu. Ab 2013 soll die Förderung durch das Land auf 7,35 Millionen Euro 2016 steigen. Die Stadt muss ihren Anteil prozentual erhöhen.