Berlin (ddp). Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) fordert Länder und Kommunen zu einer verstärkten Provenienzrecherche bei der NS-Raubkunst auf. «Zehn Jahre nach der Verabschiedung der Washingtoner Grundsätze stellt die Suche nach NS-verfolgungsbedingt entzogenen Kulturgütern und deren Restitution eine moralische Verpflichtung dar, der wir auf jeden Fall nachkommen müssen», sagte Neumann am Mittwoch in Berlin.
Er wolle vor allem bei kleinen und mittleren Einrichtungen dafür werben, sich an die neue Arbeitsstelle Provenienzrecherche/-forschung in Berlin zu wenden. Die Arbeitsstelle ist beim Institut für Museumsforschung der Staatlichen Museen zu Berlin angesiedelt. Sie unterstützt Museen, Bibliotheken und Archive dabei, Kulturgüter zu identifizieren, die in der NS-Zeit den rechtmäßigen Eigentümern entzogen wurden. Der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien finanziert die Arbeitsstelle mit einer Million Euro pro Jahr. Die Kulturstiftung der Länder steuert für den Unterhalt der Geschäftsstelle jährlich 200 000 Euro bei.