Berlin - Der 80. Geburtstag von Anne Frank ist am Donnerstag im Deutschen Theater Berlin mit einem Festakt begangen worden. Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) sagte in seiner Rede, das Tagebuch der Anne Frank sei «eines der berührendsten Zeugnisse, das vor allem jungen Menschen weltweit helfen kann, sich dem Grauen des Holocaust und seiner Unfassbarkeit zu nähern». Anne Franks Aufzeichnungen gäben «wie kaum ein anderes biographisches Dokument Einblick in das Wesen und den Schrecken des nationalsozialistischen Terrors».
Neumann sagte weiter, dem Erinnern an die Verbrechen des nationalsozialistischen Regimes und dem Gedenken an seine Opfer käme eine unvergleichlich hohe Bedeutung zu: «Damit sich auch künftige Generationen ein Bild von der Vergangenheit machen können, müssen wir die authentischen Orte erhalten. Orte, wie die Gedenkstätte im Konzentrationslager Bergen-Belsen, wo Anne Frank zu Tode kam, sind für Deutschland unverzichtbar.»
An dem Gedenkakt nahmen auch der ehemalige niederländische Ministerpräsident Wim Kok, der Cousin Anne Franks, Buddy Elias, und die Schulfreundin Hannah Pick-Goslar teil. Anne Frank (1929-1945) wäre am Freitag (12. Juni) 80 Jahre alt geworden. Das Tagebuch der Schülerin, das in mehr als 70 Sprachen übersetzt wurde, und ihre Ermordung im Konzentrationslager Bergen-Belsen gelten weltweit als ein Symbol für den Völkermord an den Juden.