Berlin - Zur Eröffnung des Theatertreffens in Berlin hat Kulturstaatsminister Bernd Neumann die Bedeutung jeder noch so kleinen Bühne in Deutschland betont. Keines der 145 öffentlich geförderten Theater, der 280 Privattheater und auch keine der Tourneebühnen und freien Gruppen seien verzichtbar, "wir brauchen sie alle!", sagte der CDU-Politiker vor dem Auftakt am Freitagabend.
Die Vielfalt der deutschen Bühnenszene sei "weltweit einzigartig" und "eigentlich ein Fall für das immaterielle UNESCO-Welterbe". Neumann unterstrich das Interesse der Bevölkerung am Theater im deutschsprachigen Raum. "Mit 19 Millionen Besucherinnen und Besucher von öffentlichen geförderten Theatern übertreffen diese bei weitem die der Fußball-Bundesliga mit 13 Millionen."
Das Theatertreffen, das der Kulturstaatsminister am Abend eröffnen wollte, setzt seiner Ansicht nach auch international Maßstäbe. "Und weil das so ist, wird das Festival mit der Unterstützung des Bundes auch weiter eine Zukunft haben", versicherte Neumann.
Auftakt mit Sandra Hüller
Eröffnet wird die 49. Ausgabe des Theatertreffens mit Sarah Kanes Trilogie "Gesäubert / Gier / 4.48 Psychose" von den Münchner Kammerspielen. 13 Jahre nach Kanes Freitod inszenierte Regisseur Johan Simons ihre letzten drei Werke über Weltschmerz und Gewaltfantasien neu. In einer Hauptrolle ist Sandra Hüller zu sehen.
Neben Neumann wurden zum Auftakt im Haus der Berliner Festspiele beispielsweise Nina Hoss, Corinna Harfouch, Ulrich Matthes, Otto Sander und Moritz Rinke erwartet. Angekündigt haben sich auch Claus Peymann, Hans Neuenfels, Volker Schlöndorff und Eva Mattes.
Bis 21. Mai werden die von einer Jury ausgewählten zehn bemerkenswertesten Inszenierungen der letzten Saison gezeigt. Das Festival bietet darüber hinaus ein vielfältiges Rahmenprogramm mit Ausstellungen, Diskussionen, Konzerten und Partys.