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Friedrich Julius Umbach: Gera, Gesamtansicht, im Hintergrund Schloss Osterstein, um 1850, Stahlstich, koloriert.
Friedrich Julius Umbach: Gera, Gesamtansicht, im Hintergrund Schloss Osterstein, um 1850, Stahlstich, koloriert.
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nmz news update_190404: Olga Neuwirth erhält den Kaske-Musikpreis | „Castor && Pollux“ in Heidelberg | Gesundes Orchester | Kunst und Terror | HörBar

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Die HörBar der nmz startet wieder mal durch: Es spielt die 103-jährige Colette Maze Werke Debussy und anderes. Olga Neuwirth erhält den Kaske-Musikpreis. Ein multimediales Musiktheater beim Heidelberger Frühling scheint hinter seinen Anspruch zurückzufallen. Wir beschäftigen und mit Kunst & Terror. Unsere aktuellen Informationen zum Musikleben, jetzt in unserem news update vom 4. April 2019.

Olga Neuwirth erhält den Kaske-Musikpreis! | „Castor && Pollux“ multimedial beim Heidelberger Frühling | HörBar von Michael Kube

Olga Neuwirth erhält den Kaske-Musikpreis! Das astrologische Jahr 2019 steht unter dem guten Einfluss von Merkur, der mit Verstand und Erfolg die sinnesfreudigen Harmonien von Venus abgelöst hat. Und doch scheint ein guter weiblicher Stern ins Musikjahr 2019 abzustrahlen: Nachdem Rebecca Saunders als erste Komponistin den Ernst von Siemens Musikpreis abgeräumt hat, gewinnt Olga Neuwirth den Preis der Christoph und Stephan Kaske Stiftung. Ein Bericht von Anna Schürmer.

Verheddert – „Castor && Pollux“ multimedial beim Heidelberger Frühling. „Wie wollen wir leben?“ ist das diesjährige Motto des Heidelberger Frühlings (16.3.-14.4.). Den Blick nach vorne gerichtet hat Intendant Thorsten Schmidt vor allem im sogenannten LAB, das Vertreter verschiedener Künste vereint und mit neuen Konzert- und Musiktheaterformen experimentiert. Mit der Uraufführung von „Castor && Pollux“ präsentierte man nun in der gediegenen, holzgetäfelten alten Aula der Universität Heidelberg ein „Multimediales Musiktheater für Ensemble, Videokunst und 4DSOUND“, wie sich der rund 70-minütige Abend nennt. Das klingt zumindest schon mal sehr nach Innovation und neuen Hörerlebnissen. Ob das eingelöst wurde? Eine Antwort von Georg Rudiger.

Aktuelle nmz 2019/04 – Uraufführungen | Gesundes Orchester | Beschäftigungssituation an Musikschulen

Unser „Wäre-Hätte-Könnte-Ich“: Uraufführungen im April. Hinweise von Rainer Nonnenmann. | Projekt „gesundes orchester“: Gesundheit gehört zum festen Repertoire | Stuttgarter Appell des VdM zeigt Wirkung: Verbesserung der Beschäftigungssituation an Musikschulen

HörBar der nmz

Wieder folgen im Tagesabstand einige Hinweise auf interessante Neuerscheinungen im CD-Musikmarkt. Unsere HörBar hat wieder geöffnet und wird von Michael Kube beschickt. Heute: Colette Maze: 104 ans de piano :: Werke von Debussy, Mompou, Ginastera, Piazzolla

Genies & Kunst als Terror?

Bei unseren Kolleginnen vom Van-Magazin: Genie, Maetro! Wendelin Bitzan zur „Langlebigkeit eines überkommenen Rezeptionsparadigmas im Musikjournalismus“ – das kann man wahrscheinlich aus etwas eleganter ausdrücken. Ins Nichts mit den Begriffen von Genie und Maestro|a.

Wenn Staatsorgane durchdrehen: Kunst als Terror? In den Fokus der Staatsanwaltschaft Gera ist das Künstlerinnenkollektiv „Zentrum für politische Schönheit“ (ZPS) geraten. Das machte eine Anfrage im Thüringer Landtag klar. Offenbar wird seit gut 15 Monaten gegen das Kunstprojekt wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung nach § 129 StGB ermittelt. Da befinden sich die Künstlerinnen direkt neben Fußball-Hooligans, dem sogenannten „Islamischen Staat“ und Rechtsextremen. „Unter einer kriminellen Vereinigung ist ein Zusammenschluss von mindestens drei Menschen zu verstehen, der darauf ausgerichtet ist, Straftaten zu begehen“, erklärt Alexandra Dehe in der FAZ.

Kunst wird also unter den Verdacht gestellt, eine Straftat zu begehen. Wir wissen ja, dass für viele Kunst an sich schon eine Strafe darstellt, weil sie möglicherweise zum Denken anregen könne. Insofern ist der Vorwurf absolut gerechtfertigt. Dass es die Staatsanwaltschaft damit ernst meint, ergibt sich aus der Tatsache, dass man seit eben 15 Monaten noch nicht weitergekommen ist. Das alles ist längst kein Scherz. Ein Kommentar von Martin Hufner.

Was sonst noch vielleicht wichtig war oder wird …

Radio-Tipp

22:05 bis 22:50 | Deutschlandfunk
Historische Aufnahmen: „Ich bin verrückt nach meinem Beruf“ – Der Dirigent, Pianist und Komponist André Previn (1929 - 2019)

Von Norbert Hornig. Ein Musikerleben auf der Überholspur: Sir André Previn gehörte zu den kreativsten US-amerikanischen Musikern, faszinierend vielseitig wirkte er als Pianist, Dirigent und Komponist. Previn stammte aus einer deutschen Familie, die Ende der 1930er Jahre in die USA emigriert war. Er studierte dort u.a. noch bei Mario Castelnuovo-Tedesco und Pierre Monteux. Schon früh entdeckte Previn, vorwiegend autodidaktisch, den Jazz. Nach 1945 startete das Multitalent in Hollywood durch, als Komponist, Arrangeur und Dirigent von Soundtracks. Schnell galt Previn als einer der brillantesten Jazzmusiker der Vereinigten Staaten. Wenn er mit Größen wie Ray Brown, Dizzy Gillespie oder Billie Holiday spielte, dann flimmerte die Luft. 1962 begann seine Karriere als Dirigent, die ihn an die Spitze u.a. des London Symphony Orchestra, Pittsburgh Symphony, Los Angeles Philharmonic, Royal Philharmonic Orchestra und des Oslo Philharmonic Orchestra führte. Previns Diskographie ist entsprechend umfangreich, so stehen allein elf Grammys für die Würdigung der künstlerischen Arbeit dieser schillernden Künstlerpersönlichkeit. André Previn verstarb am 28. Februar im Alter von 89 Jahren. ***

Lesen Sie dazu auch unseren Nachruf in der aktuellen nmz: Bitte keine Mollakkorde! Zum Tod des Filmkomponisten und Dirigenten André Previn 


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