Die HörBar heute mit einem Hörblick auf Telemann. Joachim Lange war bei einem beeindruckenden „Tannhäuser“ in Amsterdam, Ute Schalz-Laurenze da die Erstaufführung einer Benjamin-Oper in Hamburg besucht. Alexander Strauch weist auf die Unbarmherzigkeit der Abschiebepolitik in Deutschland hin. Martin Hufner wirft einen Blick auf den Zusammenhang von Musik und Käse am Beispiel von Ludovico E. Als Video: Ein weiterer Messetalk. Unsere aktuellen Informationen zum Musikleben, jetzt in unserem news update vom 9. April 2019.
„Tannhäuser“ in Amsterdam | Benjamins Oper „Lessons in Love and Violence“ in Hamburg | HörBar von Michael Kube | Messetalks | Glosse: Musik & Käse
Mit und ohne bürgerliche Anstandsfassade – Christof Loy inszeniert Richard Wagners „Tannhäuser oder der Sängerkrieg auf Wartburg“ in Amsterdam: Zur Aufführungsgeschichte von Richard Wagners „Tannhäuser“ gehört der Ärger, den er in Paris damit hatte. Eigentlich war dort im zweiten Akt ein Ballett üblich. Das verweigerte der Deutsche seinem vergnügungssüchtigen französischen Publikum zunächst strikt. Doch er wollte unbedingt den Erfolg in der damaligen Welthauptstadt der Oper. Sein Zugeständnis: das Bacchanal vor der Venusberg-Szene als Ballettersatz. Für „Tannhäuser“ konnten sich die Pariser dennoch nicht begeistern. Bei Wagner selbst stand das Werk fortan immer mal wieder auf der Agenda. Von daher auch sein berühmt gewordenes Bonmot: „Ich bin der Welt noch einen Tannhäuser schuldig.“ Der Oper Amsterdam gelingt, dank der intelligenten Inszenierung von Christof Loy, Beachtliches, findet Joachim Lange.
Wohlstandsverwahrlosung – George Benjamins Oper „Lessons in Love and Violence“ an der Staatsoper Hamburg: Nach der erfolgreichen Uraufführung der Oper „Lessons in Violence and love“ von George Benjamin im Mai 2018 am Royal Opera House Covent Garden in London brachte nun die Staatsoper Hamburg die deutsche Erstaufführung dieser Produktion heraus. Die Premiere wurde mit dem Philharmonischen Staatsorchester Hamburg unter der sensiblen und souveränen Leitung von Kent Nagano ein eindeutiger Erfolg. Ute Schalz-Laurenze hat die Premiere besucht.
HörBar der nmz
Unsere HörBar hat wieder geöffnet und wird von Michael Kube beschickt. Heute: Georg Philipp Telemann: The Grand Concertos for mixed instruments Vol. 4
Bad Blog Of Musick
Solidarität mit dem abgeschobenem Schriftsteller Nguyen Quang Hong Nhan. Alexander Strauch über die Unbarmherzigkeit von bestimmten Abschiebeverfahren. „Für die allein zurückgelassene Tochter wie auch für die Eltern wird am Mittwoch, 10.04.2019, 19:30 Uhr ein Solidaritätskonzert im Nürnberger Heilig Geist Spital durch Studierende und Lehrende der Musikhochschule Nürnberg veranstaltet, dessen Spenden der Familie zugute kommen sollen. Wer in der Nähe ist: bitte unbedingt hingehen! Wer darüberhinaus etwas unternehmen will, kann sich z.B. an den an der Musikhochschule unterrichtenden Jeremias Schwarzer wenden. Oder man kann z.B. auch an dieser Petition an die bayerische Staatsregierung teilnehmen.“
Messetalks 2019: Klaviere für Grundschulen
Die Carl Bechstein Stiftung macht vielen Schulen in ganz Deutschland ein besonderes Geschenk: sie stattet sie kostenlos mit neuen, hochwertigen Klavieren aus, damit an der Schule musiziert und Klavierunterricht genommen werden kann. Warum die Stiftung sich hier einsetzt, wie das ganze funktioniert und wie man sich bewerben kann, präsentiert Theo Geißler (nmz) zusammen mit Antje Bogisch (Carl Bechstein Stiftung), Elke Rosch (Schule 5 Leipzig) und Haroldo Rodrigues (freier Klavierlehrer). (Zum Video)
Apropos Käse und Musik und Musik und Käse
Musikalische Forschung beschreitet manchmal kuriose Wege. Das wissen wir nicht nur aus der Dissonanz/Konsonanzforschung, deren Ergebnisse seit 500 Jahren Musikgeschichte nur Kopfzerbrechen hervorgerufen haben und im dialektischen Dickicht von das Eine geht nicht ohne das Andere ein unlösbares Problem für die Sinneswahrnehmung des europäischen Menschen darstellt. Es sei denn man komponiert wie Ludovico E. (Name der Musikwelt und der Redaktion bekannt). Hier stinkt doch was nicht. Alles über Musik und Käse.
Update zu den Ermittlungen gegen das Zentrum für Politische Schönheit
Letzte Woche berichteten wir über die Ermittlungen gegen das Zentrum für Politische Schönheit (ZPS). Nun hat sich was bewegt. Der ermittelnde Staatsanwalt wurde abgezogen und die Ermittlungen wurden eingestellt. Der ganze Vorgang hat einen schalen Beigeschmack. Hat es sich, wie es aussieht, um einen Fall von politischer Justiz gehandelt? Oder zumindest um Rechtsbeugung als politischen Gründen, wie Heribert Prantl in der Süddeutschen Zeitung vermutete. Da wird noch einiges aufzuklären sein.
Was sonst noch vielleicht wichtig war oder wird …
- Björn Gottstein bleibt Chef der Donaueschinger Musiktage
- Ticciati verschafft Deutschem Symphonie-Orchester Rekordeinnahmen
- Staatstheater Wiesbaden feiert Jubiläum und verlängert mit Generalmusikdirektor
- «Fast schon ein Sieg» - Regisseur Serebrennikow unter Auflagen frei
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- Bayerisches Staatsballett holt internationale Star-Tänzer nach München
- Komponist Hervé Birolini erhält QuattroPole-Musikpreis
- Dresdner Philharmonie mit neuem Chef von Beethoven bis Glass
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Radio-Tipp
20:03 bis 21:00 | SWR 2
SWR2 Thema Musik: Auf der Suche nach dem Klang – Solisten und ihre Geigenbauer
Von Dorothee Binding. Die Geigerin Hilary Hahn überlässt nichts dem Zufall - ihre Idee: ein zweites Instrument, das auf den Millimeter genau nach den Maßen ihrer alten Dame, einer Villaume von 1864 gebaut werden soll. Ihre Kollegin Viktoria Kaunzner hat sich dagegen ein neues Instrument nach ihren Klangvorstellungen bauen lassen. Daniel Müller-Schotts Instrument ist seit knapp 300 Jahren auf den Konzertbühnen der Welt zu hören, sein Cello stammt aus den Händen des venezianischen Geigenbauers Goffriller. Geschichten zu den Instrumenten berühmter Musiker sind so unterschiedlich wie sie selbst.
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