Nürnberg - Der Intendant der Nürnberger Symphoniker, Lucius Hemmer, spricht sich für den Bau einer Ersatz-Oper neben statt in der Kongresshalle auf dem ehemaligen NS-Reichsparteitagsgelände aus. «Mit dem Innenhof des NS-Hufeisens als Spielort hätten wir starke Bauchschmerzen», sagte Hemmer der «Süddeutschen Zeitung» (Montagausgabe).
«Nach dem Umbau des Eingangs am Dokuzentrum wird jedes Fahrzeug, um dorthin zu kommen, an unserem Musiksaal, unserem Studio, den Büros vorbei müssen. Das bedeutet in der Bauzeit Jahre lang Schwerlastverkehr am Personaleingang vorbei und ich wüsste nicht, wie wir da unseren Betrieb aufrechterhalten können.»
Das Gelände außerhalb der Kongresshalle am Dutzendteich sei dagegen für einen Neubau «prädestiniert», sagte Hemmer. «Als Statement eines Wandels fände ich das fabelhaft: Der Neubau könnte in seiner Bedeutung, Gewichtung und Wahrnehmung die alte Kongresshalle überstrahlen. Eine einladende Geste. Damit wäre das Interim gerade nicht versteckt, so als dürfte man es nicht sehen.»
Die Betriebsgenehmigung für das marode Opernhaus in der Nürnberger Innenstadt läuft 2025 aus. Der Stadtrat stimmte mit großer Mehrheit dafür, dass während der Sanierung der denkmalgeschützte Monumentalbau als Ausweichquartier dienen soll. Unter anderem soll auf dem ehemaligen NS-Reichsparteitagsgelände eine neue Halle gebaut werden.