Saarbrücken - Bei den Musikfestspielen Saar stehen Veränderungen an. Der Intendant und Gründer, Robert Leonardy, kündigte an, in den kommenden Jahren seine Nachfolge regeln zu wollen. Zudem forderte der 71-Jährige einen festen öffentlichen Etat für das alle zwei Jahre stattfindende Festival. «Nur unter dieser Bedingung sollen die Musikfestspiele weiter existieren», sagte Leonardy.
Bei der diesjährigen Auflage wurde laut Organisatoren ein neuer Besucherrekord verzeichnet: Seit Ende Mai kamen 102.000 Zuschauer zu den Veranstaltungen, in den vergangenen Jahren waren es ingesamt etwa 70.000. Die Festspiele enden am Mittwoch mit einem Jazzkonzert in Saarbrücken.
Leonardys Angaben zufolge finanzieren sich die etwa 40 Veranstaltungen überwiegend durch Spenden und Sponsoren. Das führe dazu, dass die Festspiele keine vernünftige Infrastruktur hätten. Alleine in diesem Jahr seien zu Finanzierung etwa zwei Millionen Euro überwiegend bei Privatpersonen und der Wirtschaft eingeworben wurden.
Leonardy: Mehr Sicherheit für die Festspiele
Leonardy will in der Budgefrage dennoch die Landes- und Kommunalpolitik in die Pflicht nehmen. «Ich möchte einfach mehr Sicherheit für die Musikfestspiele», betonte er. Das gesamte Saarland würde von den Festspielen profitieren. «Es beginnt ein kleiner Wirtschaftsfaktor zu werden», sagte der Pianist. An Veranstaltungstagen habe es rund um die Spielstätten kaum noch freie Hotelzimmer gegeben.
Hinzu komme, dass das Festival ein wichtiges Kulturgut für das Bundesland sei. «Es ist für die Imagepflege dieses Landes unglaublich gut», unterstrich Leonardy. Dies würden immer wieder Gäste aus dem Ausland bestätigen.
Trotz der wachsenden Beliebtheit der Veranstaltungsreihe will sich Leonardy in den kommenden Jahren aus seiner Position verabschieden. Dies geschehe ausschließlich aus Altersgründen, sagte er. Dennoch werde er den Musikfestspielen nicht plötzlich den Rücken kehren. «Sie sind mein Kind», fügte der Intendant hinzu. Namen für seine Nachfolge gebe es aber noch nicht. Zudem müssten noch intensive Gespräche mit den beiden Gesellschaftern der Musikfestspiele, der Landesregierung und dem Saarländischen Rundfunk, geführt werden.
Dieses Jahr war Österreich musikalisches Gastland, es kamen unter anderem die Wiener Philharmoniker, die Wiener Sängerknaben und das Wiener Burgtheater ins Saarland.
Die Musikfestspiele Saar in fünf Daten
- Die Musikfestspiele Saar werden seit 1989 alle zwei Jahre veranstaltet und finanzieren sich überwiegend durch Spenden und Sponsoren.
- Auftrittsorte sind ehemalige Anlagen der saarländischen Schwerindustrie aber auch Kirchen und Schlösser.
- Im Schnitt stehen 40 Veranstaltungen im Saarland aber auch in den Nachbarländern Luxemburg, Frankreich und Rheinland-Pfalz auf dem Programm.
- Seit 1995 steht jeweils die Musik eines bestimmten Gastlandes als Schwerpunkt auf dem Spielplan. Dieses Jahr ist es Österreich.
- Gründer und Festivalleiter ist der Pianist Robert Leonardy.