Chemnitz/Berlin - Die Deutsche Orchestervereinigung (DOV) hat vor «inakzeptablen Lohneinschnitten» bei der Chemnitzer Robert-Schumann-Philharmonie gewarnt. «Wenn - wie geplant – sich zukünftig 99 Musiker 86 Planstellen teilen, bedeutet dies faktisch eine weitere Lohnabsenkung um 14 Prozent», sagte DOV-Geschäftsführer Gerald Mertens am Dienstag in Berlin.
Das sei ziemlich genau der Abstand bei der Vergütung zwischen A- und B-Orchestern. Die Orchestermitglieder müssten im Rahmen von Hausverträgen seit 2000 ohnehin schon auf Gehalt verzichten. Sollte der Stadtrat am 18. September das von Generalintendant Christoph Dittrich vorgelegte Sanierungskonzept bestätigen, beschließe er damit den Abstieg der Philharmonie aus der «Orchester-Bundesliga» in die Regionalliga.
Dittrich hatte dem Stadtrat Ende August ein Sparkonzept vorgelegt. Das sieht vor, dass in den nächsten fünf Jahren von den jetzt 452 Stellen der Städtischen Theater 43 wegfallen sollen. Zudem sind Gehaltskürzungen und höhere Ticketpreise vorgesehen. In einem neuen Haustarifvertrag soll für die Orchestermusiker ein Teilzeitmodell für 86 Stellen vereinbart werden. Die Orchestervereinigung ist bei den Tarifverhandlungen in den nächsten Monaten einer der Verhandlungspartner.