Dresden - Die Deutsche Orchestervereinigung (DOV) hat ein Ende des Lohnverzichts bei sächsischen Theatern und Orchestern verlangt. Mehr als zwei Drittel der Orchester- und Theaterbetriebe seien trotz Kulturraumgesetzes nicht auskömmlich finanziert, teilte die DOV am Montag mit.
«Mit ihrem regelmäßigen Lohnverzicht leisten die Beschäftigten von elf Orchester- und Theaterbetrieben durch Haustarifverträge teilweise seit Jahrzehnten einen erheblichen Beitrag zum Erhalt der sächsischen Kulturlandschaft», erklärte DOV-Chef Gerald Mertens. «Das Gesamtvolumen, auf das die Mitarbeiter jedes Jahr verzichten, beträgt etwa zwölf Millionen Euro.»
Die Orchestervereinigung forderte eine Flächentarif für alle Mitarbeiter von Orchestern und Theatern, der spätestens ab 2019 gelten soll. Bis dahin solle der Lohnverzicht schrittweise abgebaut werden. Die DOV brachte ihre Forderung anlässlich einer Anhörung zum sächsischen Kulturraumgesetz am Montag im Landtag vor. Das Gesetz trat 1994 in Kraft und wird gegenwärtig evaluiert. Es erklärt die Pflege der Kultur zur Pflichtaufgabe der Kommunen und regelt die solidarische Finanzierung zwischen Kommunen und Land. Sachsen gibt für die Kulturräume in diesem Jahr 91,7 Millionen Euro aus.