Hauptbild
DOV-Logo
DOV-Logo
Hauptrubrik
Banner Full-Size

Orchestervereinigung fordert mehr Finanzsicherheit im Norden

Autor
Publikationsdatum
Body

Kiel/Berlin - Die Deutsche Orchestervereinigung (DOV) hat eine verlässlichere Finanzierung von Kultureinrichtungen in Schleswig-Holstein gefordert. «Insbesondere der angemessene Ausgleich jährlicher Tarifsteigerungen für die Beschäftigten der Orchester und Theater stellt ein drängendes Problem dar», kritisierte DOV-Geschäftsführer Gerald Mertens in Berlin.

Bisher steigen die Landeszuschüsse für kommunale Theater im Norden jährlich um 1,5 Prozent. Nach Auffassung von Theatermachern ist dies zu wenig, um die steigenden Kosten auszugleichen. Der Lübecker Theaterdirektor Christian Schwandt warf im Juni das Handtuch und kündigte seinen unbefristeten Arbeitsvertrag zum 31. Juli 2020. Noch spielten die Theater in Lübeck, Kiel und das Landestheater Schleswig-Holstein quasi in der Zweiten Liga. «Jetzt laufen wir in Lübeck Gefahr, viertklassig zu werden», warnte Schwandt.

Kulturministerin Karin Prien (CDU) strebt im Rahmen der Neuordnung des kommunalen Finanzausgleichs eine Erhöhung der Dynamisierung auf 2,5 Prozent an. Bisher sei dies aber noch offen, sagte eine Sprecherin des Kulturministeriums in Kiel.

Mit der neuen Spielzeit und Konzertsaison genießt Schleswig-Holstein laut DVO ein seltenes Alleinstellungsmerkmal: An allen drei Orchesterstandorten beginnen neue Chefdirigenten. In Flensburg übernimmt Kimbo Ishii den Taktstock, in Kiel Benjamin Reiners und in Lübeck Stefan Vladar.

«Neue Orchesterchefs setzen wichtige neue musikalische Impulse für das Musikleben einer Stadt und einer Region», sagte Mertens. Er hoffe sehr, dass sich das Land parallel zum musikalischen Neubeginn noch stärker finanziell zu seiner Verantwortung für die professionelle Musikkultur im Norden bekenne.

Autor