Berlin - In der geplanten Zusammenlegung von Semperoper und Sächsischem Staatsschauspiel in Dresden sieht die Deutsche Orchestervereinigung (DOV) nur Nachteile. "Das ist eine simple Einsparung, die da vorgenommen werden soll", sagte DOV-Geschäftsführer Gerald Mertens der Nachrichtenagentur dapd am Dienstag in Berlin.
Es gebe zwar auch andere Häuser mit mehreren Sparten unter einem Dach, aber für die Semperoper mit ihrer internationalen Strahlkraft könne eine Fusion mit dem Staatsschauspiel nicht gut sein.
Die beiden Staatsbetriebe wollen 2013 unter Beibehaltung ihrer künstlerischen Autonomie ihre Verwaltung und Infrastruktur zusammenlegen, um vor dem Hintergrund schrumpfender Landesmittel zukunfts- und wettbewerbsfähiger zu werden. Das Argument der Wettbewerbsfähigkeit will Mertens nicht gelten lassen. "Die Semperoper ist in Dresden der Platzhirsch und hat dort keine Wettbewerber", sagte er. So gut wie die Semperoper aufgestellt und ausgelastet sei, stelle sich die Frage, welche Synergieeffekte es da geben könne.
Er sehe nicht, wie durch diese Fusion der Betrieb effizienter werden könne, sagte Mertens weiter. "Opernhäuser sind so träge wie schwere Tanker. Den Tanker noch größer zu machen, halte ich eher für kontraproduktiv." Gemeinsam vermarkten könnten sich die beiden Häuser auch, wenn sie eigenständig blieben.
s. auch: Staatsschauspiel und Semperoper schließen Infrastruktur zusammen