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Orchestervereinigung: Mainzer Sparkurs gefährdet Kammerorchester [update]

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Ludwigshafen - Einsparungen der rot-grünen Landesregierung in Rheinland-Pfalz gefährden offenbar das Kurpfälzische Kammerorchester in Ludwigshafen. Die Deutsche Orchestervereinigung (DOV) forderte das Land am Donnerstag auf, seinen Zuschuss anders als geplant nicht bis 2015 auf null zu reduzieren.

Ohne Vorgespräche habe das Mainzer Kulturministerium für 2012 eine Reduzierung und für 2015 eine komplette Streichung der Mittel angekündigt, teilte die DOV mit.

[update] - Das Ministerium teilte auf dapd-Anfrage mit, dass sich das Land künftig gezielter auf die Förderung rheinland-pfälzischer Orchester konzentrieren werde. Das Kammerorchester sei zwar im Vereinsregister von Ludwigshafen eingetragen, habe seine Geschäftsstelle aber im baden-württembergischen Mannheim. Zudem fänden die meisten Konzerte außerhalb von Rheinland-Pfalz statt. Das Ministerium begründet die Kürzung mit jährlich 220 Millionen Euro, die im rheinland-pfälzischen Haushalt eingespart werden müssten, hieß es in einer Stellungnahme. Daher müssten die Mittel für das Kammerorchester im kommenden Jahr um 23.000 Euro und im Jahr 2013 noch einmal um 73.000 Euro zurückgehen.

Die DOV spricht von einer Kürzung von 175.000 Euro pro Jahr, die der Trägerverein nicht kompensieren könne. Das wisse auch das Land Rheinland-Pfalz. Die langjährige Partnerschaft werde nun von Rheinland-Pfalz "einseitig und in völlig unhaltbarerweise aufgekündigt", sagte DOV-Geschäftsführer Gerald Mertens. Dies könne nicht das letzte Wort sein. Den Angaben zufolge wird das Orchester von Ludwigshafen und Mannheim, Baden-Württemberg und dem Bezirksverband Pfalz finanziert.