Leipzig - Kurz vor der Eröffnung des Paulinums in Leipzig haben Vertreter der Universität die künftige Nutzung des Neubaus skizziert. Der Nachfolgebau der 1968 gesprengten Universitätskirche solle zugleich Aula, Kirche und Heimat der Universitätsmusik werden, sagte die Rektorin Beate Schücking am Freitag.
Diese Kombination sei in Deutschland einmalig. «Hier haben wir unser Alleinstellungsmerkmal für die Zukunft.» Am 1. Dezember wird der sakral anmutende Bau mit zwei Orgeln in Anwesenheit von Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) eingeweiht.
Künftig sollen im Paulinum sonn- und feiertags Gottesdienste abgehalten werden. Daneben werden regelmäßig Konzerte des Universitätschors und -orchesters stattfinden. Für Besucher soll der Bau dienstags bis samstags jeweils mehrere Stunden lang offenstehen. Über einen externen Anbieter können Führungen gebucht werden. Die Universität selbst will das Gebäude zum Beispiel für die Verleihung von Ehrendoktortiteln nutzen. Außerdem soll der Saal auch für Tagungen und Konferenzen gemietet werden können.
Eigentlich sollte der Neubau schon 2009, zum 600. Jahrestag der Universität Leipzig, fertig sein. Schwierigkeiten unter anderem beim Innenausbau führten jedoch immer wieder zu Verzögerungen. Die intakte Universitätskirche St. Pauli war 1968 auf Geheiß der SED-Führung gesprengt worden.