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Podiumsdiskussion: Kultur können wir uns nicht leisten – keine Kultur schon gar nicht!

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Am 13. September findet eine Podiumsdiskussion und eine Ausstellungseröffnung am im Neuen Museum Nürnberg statt. Wissenschaftler, Künstler und Politiker diskutieren zum Thema kulturelle Bildung.

Kultur können wir uns nicht leisten – keine Kultur schon gar nicht!
Kulturelle Bildung heute – Fragen an Politik, Wirtschaft und Gesellschaft

Auf dem Podium:
Prof. Dr. Manfred Spitzer, Ärztlicher Direktor des Lehrstuhls für Psychiatrie der Universität Ulm und Leiter des Transferzentrums für Neurowissenschaften und Lernen
Prof. Klaus Zehelein, Präsident der Bayerischen Theaterakademie August Everding und Präsident des Deutschen Bühnenvereins
Reiner Prölß, Referent für Jugend, Familie und Soziales der Stadt Nürnberg
Nina Kühner, Opernregisseurin

Moderation: Werner Bleisteiner, BR Klassik München

Suvi Haering, Absolventin der Nürnberger Akademie der Bildenden Künste, hat eine Retrospektive zum 10. Internationalen Kammermusikfestival Nürnberg im Neuen Museum eingerichtet, welche im Rahmen der Podiumsdiskussion eröffnet wird.

Podiumsdiskussion und Ausstellungseröffnung am 13. September von 16.30 – 18.00 Uhr im Neuen Museum Nürnberg

Ziele der Podiumsdiskussion
Zahlreiche Studien sprechen eine deutliche Sprache: In Deutschland wird das individuelle Bildungsniveau und der spätere berufliche Erfolg so stark wie in keinem anderen Industriestaat von der soziale Herkunft geprägt. Das betrifft nicht alleine das Erlernen von mathematischen Formeln, englischen Vokabeln und geschichtlichen Zusammenhängen. Der gesellschaftliche Hintergrund der Schülerinnen und Schüler beeinflusst auch die im bildungspolitischen Diskurs immer wichtiger werdenden sozialen Fähigkeiten (Soft Skills) wie Respekt, Zuverlässigkeit und Teamfähigkeit. Diese Eigenschaften, die nicht nur im täglichen Umgang, sondern auch im späteren Berufsleben von großer Wichtigkeit sind, werden jedoch nicht überall gleichermaßen gelehrt und gefördert. Auch die Aufmerksamkeit und Anerkennung, die Schülerinnen und Schüler für ihre Bemühungen im Schulalltag von Seiten der Pädagogen und Eltern erfahren und als wichtigen Ansporn für ihre Leistungsbereitschaft empfinden, hängen oft vom sozialen Umfeld der Kinder ab und der Schule, die sie besuchen.

Die akademie : der steg in Nürnberg setzt genau an diesem Punkt an. In den Projekten führt das Team der Akademie Schulkinder aus Gymnasium, Hauptschule und Realschule zusammen und lädt sie ein, an der Entstehung eines Kunstwerkes von A bis Z mitzuwirken. Dabei nimmt sich die Akademie Großes vor: Es soll eine Oper sein. Ob Gesang, Tanz und Schauspielerei – die Schulkinder sind von Anfang an aktiv dabei. Das Besondere: Die Schülerinnen und Schüler werden ausnahmslos von professionellen Künstlern aus Musik, Tanz und Schauspiel angeleitet und stehen mit ihnen gemeinsam auf der Bühne.

Sie erleben unmittelbar eine professionelle Arbeitsweise, lernen Altersgenossen kennen, die einen ganz anderen Lebensalltag als sie selbst bewältigen. Sie erlernen, sich in andere einzufühlen und Verständnis zu entwickeln. Die Gruppenarbeit in den Projekten fördert das Verstehen sozialer Gefüge und Dynamiken. Und ganz nebenbei erfahren die Schülerinnen und Schüler eine kreative, ästhetische und künstlerische Bildung, die nicht nur Inhalte vermittelt, sondern auch das Zutrauen in die eigenen Begabungen und kognitive Fähigkeiten stark fördert.

Der Nürnberger Schulrat Dr. Gerald Klenk konstatiert z.B., „dass musisch-kreative Bildung immer noch stark unterschätzt werde, auch und besonders im Hinblick auf ihren indirekten Bildungswert, sei es zur Unterstützung positiven Sozialverhaltens oder auch kognitiver Strukturen.“ Dabei können Schulen solch große und professionell angelegte Projekte, wie sie z.B. die akademie : der steg initiiert und durchführt, in der Regel nicht aus eigener Kraft stemmen. Im öffentlichen Gespräch diskutieren deshalb Experten aus Oper und Bildungspolitik über die Chancen solch integrativer künstlerische Projekte und loten die Möglichkeiten einer engeren Kooperation von Schulen und privater Initiativen aus, um der Empfehlung der Kultusministerkonferenz zur kulturellen Kinder- und Jugendbildung gerecht zu werden.

 

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