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Radebeul lenkt im Streit um Landesbühnen ein

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Dresden - Im Tauziehen um die Finanzierung der Landesbühnen Sachsen hat die Stadt Radebeul eingelenkt. Die Kommune kündigte am Wochenende an, dass sie sich an der Finanzierung der Bühne beteiligen wolle.

Der Ältestenrat des Stadtrates habe ihn beauftragt, ein entsprechendes Schreiben an das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst zu senden, sagte Oberbürgermeister Bert Wendsche (parteilos) kurz vor Ablauf der Erklärungsfrist. Minister Sabine von Schorlemer (parteilos) begrüßte die Entscheidung.

Wegen der angestrebten Entlassung der Landesbühnen aus der Trägerschaft des Freistaates hatte das Kunstministerium die Stadt Radebeul Ende November 2010 aufgefordert, einen eigenen Beitrag im künftigen Finanzierungsmodell zu leisten. Wenn bis zum 30. April dieses Jahres keine Zusage erfolge, werde der Spielbetrieb im Radebeuler Stammhaus eingestellt, hieß es.

«Wir wollen den hoch politisierten und emotionalisierten Findungsprozess für eine Zukunft der Landesbühnen nicht belasten», begründete Wendsche die Radebeuler Zusage. Das Geld dafür liege jedoch nicht auf der hohen Kante und müsse per Stadtratsbeschluss aus anderen Bereichen abgezweigt werden. Radebeul will nach Angaben der Stadt «den vom Gesetzgeber vorgegebenen Rahmen ausfüllen». Damit sei aber ausdrücklich noch nichts über die Höhe der Beteiligung gesagt, betonte Wendsche auf Nachfrage der Nachrichtenagentur dapd.

Nach den Plänen des Ministeriums soll Radebeul sich in diesem Jahr mit 300.000 Euro beteiligen, 2012 soll sich die Summe verdoppeln.

Schorlemer erklärte: «Wir freuen uns sehr, dass die Stadt Radebeul ihren Beitrag für die Landesbühnen Sachsen erbringt.» Dies sei ein gutes Signal für die Zukunftsfähigkeit der Landesbühnen Sachsen. Damit sei es gelungen, die aufgrund von mehreren Landtags- und Kabinettsbeschlüssen geforderte kommunale Beteiligung zu erreichen.

«Als mobile Bühne für Sachsen werden die Landesbühnen künftig die kulturelle Vielfalt im Freistaat stärken. Ich bin überzeugt, dass nach der Benennung des künftigen Intendanten und der Entscheidung der Stadt Radebeul, sich an ihrem Theater zu beteiligen, die Landesbühnen auf einem guten Weg sind», fügte die Ministerin hinzu.

Der Oberbürgermeister forderte auch die Landkreise Meißen und Sächsische Schweiz sowie die Stadt Rathen mit ihrer Felsenbühne auf, ihren Finanzierungsbeitrag für die Landesbühnen zu leisten. In diesen Kreisen, die den Kulturraum Elbtal-Sächsische Schweiz bilden, treten die Landesbühnen bei ihren Gastspielen besonders häufig auf.
 

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