Altenburg - Nach Berichten über Alltagsrassismus und Anfeindungen gegen ausländische Künstler will sich die Stadt Altenburg diesem Thema heute mit einem kulturpolitischen Dialog stellen. Oberbürgermeister Michael Wolf (SPD) hat dazu Kulturschaffende von Theater und Museen, aber auch Stadträte und Politiker sowie interessierte Bürger ins Rathaus eingeladen.
Das Forum wird vom Präsidenten des Deutschen Bühnenvereins Ulrich Khuon moderiert. Die Debatte tobt seit Ende Dezember. Damals wurde ein Schreiben an den Aufsichtsrat und die Gesellschafter des Theaters Altenburg-Gera bekannt. Darin wurde berichtet, dass mehrere Ensemblemitglieder „aufgrund von verbalen Angriffen, ihre Hautfarbe und Sprache betreffend“ ihren Vertrag nicht verlängern.
Vor allem Schauspielchef Bernhard Stengele hat seither wiederholt in überregionalen Medien auf das Problem aufmerksam gemacht. Oberbürgermeister Wolf, zugleich Aufsichtsratschef des Theaters, hatte ihm daher jüngst vorgeworfen, „ein Spiel mit dem Feuer“ zu betreiben. Er warf Stengele vor, mediale Aufmerksamkeit erheischen zu wollen und dem Image der Stadt zu schaden.