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Reaktionen der Theater auf neue Coronaregeln im Dezember

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Kiel: Fast kein Theater im Norden bis Ende Januar +++ Ohne Kunst wird es still - Menschenkette am Hans-Otto-Theater Potsdam +++ Weimar: Künstlerische Arbeit an Theatern geht trotz Corona-Lockdown weiter +++ Hannover: Menschenkette und Fensterkonzert - Theater machen sich bemerkbar +++ Thalia Theater bespielt den Himmel über Hamburg

Kiel: Fast kein Theater im Norden bis Ende Januar

Kiel - Die Theater in Kiel und Lübeck sowie das Schleswig-Holsteinische Landestheater haben wegen der Corona-Lage ihren regulären Vorstellungsbetrieb bis 31. Januar abgesagt. Dies teilte das Theater Kiel am Montag mit. Damit erhielten die Theater bessere Planungssicherheit für Mitarbeiter und Publikum, hieß es. «Wir bleiben weiter im Probenbetrieb und werden flexibel sein, falls sich die Gesamtsituation überraschend früher entspannen sollte», erklärte der Kieler Generalintendant Daniel Karasek.

Nicht von der Schließung betroffen sind Vorstellungen für Schulgruppen, die von diesem Dienstag an in geschlossenen Kohorten wieder in die Theater kommen können. Das Theater Kiel macht von dieser Sonderregelung des neuen Landeserlasses Gebrauch und spielt ab sofort im Jungen Theater im Werftpark verschiedene Produktionen sowie im Opernhaus das Weihnachtsmärchen «Der Zinnsoldat und die Papiertänzerin». Weitere Vorstellungen für Schulgruppen werden für Januar auch im Schauspielhaus geplant.

 

Ohne Kunst wird es still - Menschenkette am Hans-Otto-Theater Potsdam

Potsdam - Mit einer Menschenkette als Zeichen gegen die Stille in der Corona-Pandemie hat sich das Hans-Otto-Theater Potsdam am bundesweiten Aktionstag von Theatern und Orchestern beteiligt. Die Kette reichte von der Seeterrasse bis zur Bühne, wie Intendantin Bettina Jahnke am Montag berichtete. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Theaters seien für die Aktion im Einsatz gewesen. Trotz der fortdauernden Schließung solle ein Zeichen von Zuversicht, künstlerischer Energie und Verbundenheit zum Publikum gesendet werden, hieß es. Im Zentrum der Aktion stehe die Botschaft: «Ohne Kunst wird es still!».

Für die Potsdamer Einwohner hat das Theater Jahnke zufolge einen «Adventskalender» gebastelt. Bis zum 20. Dezember werden jeden Tag in den Hinterhöfen in Potsdams Innenstadt Schauspieler auftreten. Jeweils eine Viertelstunde werde gesungen, aufgesagt oder auch nur Musik gemacht. «Wir sind komplett ausgebucht», berichtete die Intendantin. Die Menschen seien ausgehungert nach Kunst und Kultur. Das Theater suche in der Corona-Pandemie Lücken um Kultur unters Volk zu bringen.

 

Weimar: Künstlerische Arbeit an Theatern geht trotz Corona-Lockdown weiter

Weimar - Künstler verschiedener Thüringer Theater haben sich am Montag unter dem Motto «Wir sind da!» an einem bundesweiten Aktionstag beteiligt. So musizierten Künstler des Deutschen Nationaltheaters und der Staatskapelle Weimar vor dem Schauspielhaus, um «ein Zeichen der Zuversicht, künstlerischen Energie und Verbundenheit zu ihrem Publikum in die Stadt hinein» zu senden, wie es hieß. Mit Blick auf die fortdauernde Schließung aufgrund des Corona-Infektionsgeschehens sollte damit die Bedeutung von Kultur sowie Theatern und Orchestern für den sozialen Zusammenhalt und die gesellschaftliche Orientierung betont werden.

«Ich halte es für wichtig und freue mich sehr, mit unseren Ensembles ein Signal in unsere Stadt senden zu können, dass wir die schwierige Situation einschränkender Regelungen gemeinsam mit anderen tragen und dennoch alles dafür tun, sobald als möglich wieder mit Vorstellungen und Konzerten für unser Publikum da sein zu können», erklärte Generalintendant Hasko Weber.

Er verwies darauf, dass auch im verlängerten Lockdown der Betrieb hinter den Kulissen mit entsprechenden Sicherheitsmaßnahmen zum Infektionsschutz weiterlaufe. So werde Probenarbeit fortgesetzt, in den Werkstätten entstünden die Ausstattungen für die nächsten Neuproduktionen, und bereits fertige Inszenierungen wie auch Konzertprogramme warteten auf ihre Aufführung.

Auch vor den Theatern Gera und Altenburg gab es kleine künstlerische Aufführungen. Die Theater hatten im Vorfeld darauf verzichtet, diese öffentlich anzukündigen. Damit sollten größere Publikumsansammlungen vermieden werden.

 

Hannover: Menschenkette und Fensterkonzert - Theater machen sich bemerkbar

Hannover - Rund 200 Beschäftigte vom Schauspiel und von der Staatsoper Hannover haben am Montag eine Menschenkette durch die Landeshauptstadt gebildet. Die Aktion war Teil des bundesweiten Aktionstags der im Deutschen Bühnenverein organisierten Theater und Orchester unter dem Motto «Wir sind da», wie ein Sprecher vom Schauspiel Hannover mitteilte.

Auch in Braunschweig, Göttingen, Hildesheim, Osnabrück und Oldenburg wollten sich Häuser beteiligen und im Teil-Lockdown auf sich aufmerksam machen. «Wir möchten damit ausdrücklich nicht gegen die Schließung als solche protestieren, sondern ein sichtbares Zeichen dafür setzen, dass die Kultur auch in Zeiten von Corona nicht in Vergessenheit geraten darf», hieß es in einer Mitteilung aus Hannover. In Osnabrück sollte am Domhof ein Hornquartett aus geöffneten Fenstern zu hören sein und danach Tonaufnahmen aus Produktionen abgespielt werden, die derzeit nicht gezeigt werden können.

 

Thalia Theater bespielt den Himmel über Hamburg

Hamburg - Unter dem Motto «Theater der Lüfte» wollen die Schauspieler des Thalia Theaters während der Adventszeit den Himmel über Hamburg bespielen. Auf dem Dach der Elbphilharmonie, dem Turm der Katharinen-Kirche, dem Fernsehturm oder auf einem Hafenkran wollen die Ensemblemitglieder spielen, lesen, singen und performen, teilte das Theater am Montag mit.

«Wenn es auf der Erde nicht möglich ist, bespielen wir zukünftig die Lüfte!», sagte Intendant Joachim Lux. «Selten war der schwerelose Traum von Fliegen und Entschwinden, von Licht und Hoffnung, von Poesie, Tanz und Musik verständlicher als gerade jetzt. Wir intervenieren in der Luft, suchen uns die höchsten und himmelnächsten Gebäude der Stadt und hoffen auf Besserung.»

Mit den Aktionen möchte das Theater während der Corona-Pandemie ein Lebenszeichen der Hoffnung und des Schönen setzen. Die Kunstaktion findet erstmals am Dienstag statt und wird bis zum 24. Dezember täglich fortgesetzt. Gezeigt und geteilt wird sie in den Social Media Kanälen sowie allabendlich um 19 Uhr auf thalia-theater.de.

 

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