Vom 7. bis 9. Mai hatte der Bundesverband Deutscher Privatmusikschulen zu seinem 6. Musikschulkongress in die Landesmusikakademie Hessen nach Schlitz eingeladen. Mit etwa 130 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus ganz Deutschland war dies der bisher größte Kongress des BDPM, der als Dachverband der privaten Musikschulen in Deutschland seit nunmehr 13 Jahren besteht.
Nachdem der Kongress am Freitagabend mit einem Schülerkonzert gestartet war, wendete sich das Seminarangebot am Samstag und Sonntag gleichermaßen an Musikschulleiter wie an Musikschullehrer. Die 17 Seminare und Workshops beschäftigten sich mit den Themengebieten Musikunterricht, Musikschulorganisation sowie der Schnittstelle zwischen Privatmusikschulen und der Öffentlichen Hand.
Praxisorientierte Workshops zur Gitarrengrundausbildung, zur Suzuki-Methode oder zu technischen und stilistischen Möglichkeiten für den modernen Keyboardunterricht richteten sich direkt an die Instrumentallehrer, während sich Musikschulleiter über Themen wie Kalkulation für Musikschulen, Öffentlichkeitsarbeit privater Musikschulen oder die Erstellung eines Internetauftritts informieren konnten. Auch Grundlegendes stand auf dem Programm, wie etwa die Musikschulgründung oder die Gründung eines Träger- oder Fördervereins. Ein Stück Unternehmensberatung bot der Workshop „Konfliktfrei Kommunizieren mit Ämtern und der Öffentlichen Hand“, der bei den Teilnehmern auf besonders großes Interesse stieß.
Auch das musikalische Umfeld von Schülerinnen und Schülern war ein Thema des Kongresses. „Nur zu oft wissen Musikschullehrer nichts darüber, auf welche Art und Weise ihre Schüler zu Hause musikalisch aktiv sind“, so die Generalsekretärin des BDPM, Ines Theileis. Deshalb habe man in diesem Jahr die Firma Activision eingeladen, die das Musik-Computerspiel „Guitar Hero“ präsentierte. Außerdem stellten im Foyer von Schloss Hallenburg auch andere Firmen ihre Produkte vor, darunter Instrumente, Noten oder aber Verwaltungssoftware für Musikschulen. Stephan Christ von der Firma Roland hob hervor, dass man in diesem Rahmen Musikpädagogen auf intensivere Weise erreiche als etwa auf der Musikmesse.
„Die Popularität des Musikschulkongresses wächst von Jahr zu Jahr, und hier in Schlitz kommt noch das ganz besondere Ambiente hinzu“, hob Ines Theileis hervor. Sie freute sich über das wachsende Interesse an den jährlichen Musikschulkongressen des BDPM. Die Szene der privaten Musikschulen in Deutschland sei ausgesprochen bunt und reiche vom Ein-Mann-Betrieb bis zur Schule mit 4.000 Schülern, es gebe reine Schlagzeug- oder Keyboardschulen, aber auch Schulen mit einem breit gefächerten Instrumental- und Ensembleangebot. Als Mitgliedsschulen im BDPM erfüllten alle Einrichtungen hohe fachliche und pädagogische Qualitätsstandards, so die Generalsekretärin. Für die Lehrer und Schulleiter solch unterschiedlich organisierter Schulen stelle der fachliche Austausch untereinander eine wichtige Größe dar. Der Kongress in Schlitz diente neben der fachlichen Weiterbildung auch dem regen Austausch von Ideen und praktischen Erfahrungen der Musikpädagogen untereinander, was die vielen angeregten Gespräche am Rande der Veranstaltungen zeigten. Ines Theileis führt dies auch auf das angenehme Ambiente der hessischen Landesmusikakademie auf Schloss Hallenburg zurück. Hier entstehe echtes Gemeinsamkeitsgefühl, ein wichtiger Faktor für die Vernetzung der privaten Musikschulen untereinander.