Rostock - Die Stadt Rostock und das Land Mecklenburg-Vorpommern haben eine Zielvereinbarung über den Neubau des Volkstheaters geschlossen. «Damit ist der Weg geebnet, dass wir heute nicht nur über den Standort des Theaters entscheiden, sondern auch mit der Umsetzung beginnen», sagte Oberbürgermeister Roland Methling (parteilos) am Mittwoch vor einer Sitzung der Bürgerschaft zu dem Thema.
Das Theater werde 40 bis 50 Millionen Euro kosten, das Land werde gemäß der Vereinbarung die Hälfte der Kosten tragen. Sofern notwendig, werde die Stadt Rostock die entsprechenden Kreditgenehmigungen bekommen.
Die Bürgerschaft sollte am Abend über den Standort entscheiden. Methling favorisiert den Stadthafen. Die Tendenz gehe aber mehr zu einem Ort in der Innenstadt. Das Stadtparlament muss auch erneut über die Zukunft des umstrittenen Intendanten Sewan Latchinian entscheiden.
Zudem entscheidet die Rostocker Bürgerschaft heute (16.00 Uhr) erneut über das Schicksal von Volkstheater-Intendant Sewan Latchinian. Ihm war Ende März vom Hauptausschuss der Bürgerschaft fristlos gekündigt worden. Grund war ein Vergleich der Theaterpolitik des Landes mit Kulturzerstörungen der Terrormiliz Islamischer Staat. Er war auch kritisiert worden, weil er sich gegen den Beschluss der Bürgerschaft für die Schließung der Sparten Musik- und Tanztheater gewandt hatte. Die Bürgerschaft hatte die Kündigung zurückgenommen - dagegen war wiederum Oberbürgermeister Roland Methling in Widerspruch gegangen. Die Bürgerschaft hat nun die Möglichkeit, diesen Widerspruch unwirksam zu machen.