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Rostock: Methling soll mit Latchinian Vertragsauflösung verhandeln. Foto: Volkstheater Rostock
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Rostocker Theater-Intendant Latchinian fristlos entlassen

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Die von Querelen überlagerte Zeit von Sewan Latchinian als Intendant des Rostocker Volkstheaters ist nach knapp zwei Jahren schon wieder vorbei. Der 55-Jährige wurde am Montag fristlos entlassen. Der Hauptausschuss der Bürgerschaft folgte nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur mehrheitlich einem entsprechenden Antrag der Fraktion Rostocker Bund/Graue/Aufbruch 09.

Mit der Entlassung endet eine Amtszeit, die von Beginn an von Streit gekennzeichnet war. Latchinian war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.

Nachfolger soll nach dpa-Informationen der zum Ende dieser Spielzeit scheidende Generalintendant des Mecklenburgischen Staatstheaters Schwerin, Joachim Kümmritz, werden. Mit dem gebürtigen Berliner sollen nun Vertragsverhandlungen geführt werden. Er soll für zwei Jahre angestellt werden.

Die Aufsichtsratsvorsitzende des Theaters, Sybille Bachmann, sagte der dpa, sie werde versuchen, einige der Schauspieler zurückzugewinnen, die ihre Verträge zum Ende der Spielzeit gekündigt hatten. Die Spielzeit 2016/17 sehe sie als nicht gefährdet an. Allerdings müsse der künftige Intendant am geplanten Programm noch weiterarbeiten.

In dem Entlassungsantrag hatte der Rostocker Bund mehrere Vorgänge aufgezeichnet, die alleine in den vergangenen zwei Wochen dazu beigetragen haben sollen, das Vertrauen in Latchinian nachhaltig zu zerstören.

Latchinian, dessen Vertrag bis 2019 lief, hatte stets argumentiert, dass er als Intendant eines Vier-Sparten-Theaters engagiert worden sei. Doch von Beginn seiner Zeit in Rostock an sei er mit Vorgaben aus dem Schweriner Kultusministerium und dem Rathaus konfrontiert gewesen, sein Haus zu verkleinern und Sparten zu streichen.

Die fristlose Kündigung kam Ende März 2015. Damals hatte er die Kulturpolitik in Mecklenburg-Vorpommern mit den Zerstörungen der Terrormiliz Islamischer Staat verglichen. Die Kündigung wurde jedoch von der Bürgerschaft wieder rückgängig gemacht. Am Montag kam dann das endgültige Aus.

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