Rostock - In der Dauerkrise um das Rostocker Volkstheater haben sich der Aufsichtsrat und Intendant Sewan Latchinian nicht auf ein gemeinsames Vorgehen einigen können. Latchinian habe sein Konzept «Hybridmodell für das Volkstheater Rostock, 2. Fortsetzung» vorgelegt, teilte die Aufsichtsratsvorsitzende Eva-Maria Kröger nach einer Sitzung am späten Montagabend mit.
Eine Mehrheit des Gremiums sehe in den Vorschlägen keine Alternative zu dem bisher vorliegenden Hybridmodell. Dieses sehe im Wesentlichen eine Neuordnung der Sparten mit Schwerpunkt Orchester und Musiktheater sowie die Verkleinerung des Schauspiels vor. Der Hauptausschuss der Bürgerschaft wird sich nun am Dienstagabend mit der Situation am Volkstheater befassen.
«Im Wesentlichen plädiert Herr Latchinian für eine langsamere Umstellung des Betriebes», sagte Kröger. Dies kollidiere jedoch mit den Vorgaben des Landes. Zudem sei das Konzept an anderen Stellen als nicht ausgereift bewertet worden. Hintergrund sei, dass die vollständige Auszahlung der Zuschüsse vom Kultusministerium für das Volkstheater auch davon abhängt, ob und wie der Gesellschafterbeschluss umgesetzt wird. «Bei Nichtumsetzung droht eine erhebliche Kürzung der Zuschüsse», sagte Kröger.
Das Volkstheater kämpft seit Jahren mit Problemen wie Personalturbulenzen, Finanzierungsproblemen oder dem Dauerstreit mit dem Kultusministerium. Nach unglücklichen Äußerungen in der Öffentlichkeit war Latchinian zwischenzeitlich entlassen worden.