Dresden - Sachsens Museen sollten nach Ansicht des Generaldirektors der Staatlichen Kunstsammlungen, Martin Roth, angesichts drohender Einsparungen enger zusammenarbeiten. Es bringe nichts, tatenlos den Entwicklungen zuzusehen, sagte er am Freitag in Dresden. «Der Abbau wird in den kommenden Jahren weitergehen, und auch die Reduktion der Mitarbeiterstellen geht weiter», betonte Roth.
Deshalb sei es sinnvoll, aus Gründen der Kosteneinsparung künftig gemeinsam zu planen, Strukturen zusammenzulegen und Bereiche zu teilen. Viele Häuser seien in Schwierigkeiten geraten, hätten aber kein Sprachrohr und könnten öffentlich kaum mit der notwendigen Aufmerksamkeit rechnen. «Die Großen müssen hier Partei ergreifen für die Unbekannteren und Kleineren. Die Kleinen sterben leise, darüber wird nicht großartig geredet», sagte Roth weiter. Aktionen wie der angedrohte Verkauf von Exponaten in Hamburg zeigten, wie prekär die Situation bereits sei.
Zugleich sprach sich Roth für ein Zentrum der Gegenwartskunst in Sachsen aus. Dazu werde das Albertinum, das im Juni für die Kunst von der Romantik bis zur Gegenwart wieder eröffnet wird, nicht ausreichen. Vertreter aller sächsischen Museen müssten sich deshalb an einen Tisch setzen, um «ein ernsthaftes, funktional-nüchternes Konzept für die Präsentation der Gegenwartskunst» im Freistaat zu erarbeiten. Es sei illusorisch, in Krisenzeiten noch mehr Geld zu verlangen oder ausgeben zu wollen. «Es wird Zeit, darüber nachzudenken, was Dresden, Leipzig und Chemnitz gemeinsam machen können», sagte Roth.