Halberstadt. Mit Musik und Plakaten haben rund 100 Theaterleute vor dem Landtag in Magdeburg für den Erhalt des Nordharzer Städtebundtheaters mit seinen drei Sparten demonstriert.
Vor dem Beginn der Landtagssitzung am Donnerstag machten sie auf die unsichere Situation ihres Hauses aufmerksam. Auf Schildern war etwa zu lesen: „Sichert die Zukunft des Harztheaters“, „Sein oder nicht sein!?“, „Ist das Kunst oder kann das weg?“. Es waren auch Musiker und Schauspieler des Theaters Magdeburg dabei, die sich mit ihren Kolleginnen und Kollegen solidarisierten, wie eine Sprecherin erklärte.
Das Nordharzer Städtebundtheater, das künftig Harztheater heißt, bewegt sich in wirtschaftlich schwierigem Fahrwasser. Geschäftsführer Christian Fischer hatte am Mittwoch erklärt, angesichts eines Defizits von zwei Millionen Euro reichten die Zuweisungen des Landes Sachsen-Anhalt nicht aus. Wenn das Land für die kommenden Jahre nicht drauflege, stünden 35 Planstellen zur Disposition – das mache das Orchester aus, sagte Fischer.
Das Land finanziert das Harztheater zu 50 Prozent, die andere Hälfte übernehmen der Landkreis Harz sowie die Städte Quedlinburg und Halberstadt. Künftig soll eine gGmbH die Sparten und die Beschäftigten des Theaters übernehmen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wie auch Gewerkschaften befürchten, dass die GmbH nicht auskömmlich finanziert wird und Insolvenz anmelden muss. Der bisherige Zweckverband wird zum Jahresende 2023 aufgelöst, für dieses Jahr wollen die Kommunen ein Defizit noch ausgleichen.
Am Montag steht in Halberstadt eine Sitzung des Zweckverbandes Nordharzer Städtebundtheater an, bei der das Konsolidierungskonzept vorgestellt werden soll, es könnten auch Beschlüsse gefasst werden.
Das Nordharzer Städtebundtheater ist ein Dreispartenhaus mit Schauspiel, Musiktheater und Ballett. Es hat feste Häuser in Halberstadt und Quedlinburg und bespielt zudem diverse Orte im Landkreis Harz. Zum Theater gehören die Harzer Sinfoniker.