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Rund 500 Menschen protestieren gegen Theater-Fusionspläne

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Neustrelitz - Rund 500 Menschen haben am Montagabend in Neustrelitz (Kreis Mecklenburgische Seenplatte) gegen die Theater-Fusionspläne des Landes Mecklenburg-Vorpommern demonstriert. Mit «Roten Karten», die an Kultusminister Mathias Brodkorb (SPD) geschickt werden sollen, protestierten erstmals Menschen aus Stralsund, Greifswald und Rostock zusammen mit Einheimischen vor dem historischen Neustrelitzer Theater.

«Die Stadt- und Kommunalpolitiker haben es nun in der Hand, ob sie als Bewahrer oder Totengräber der Kultur in die Geschichte eingehen», sagte Martin Majewski von der Deutschen Orchestervereinigung.

Der Intendant des Rostocker Volkstheaters, Sewan Latchinian, forderte auch die Schweriner auf, sich für die anderen Theater und Orchester einzusetzen. «Wenn mehr Geld, dann für alle und nicht nur die Schweriner», sagte Latchinian unter dem Beifall der Demonstranten. Kultusminister Brodkorb stehe derzeit für eine Politik, die auf sozialdemokratische Prinzipien keine Rücksicht nehme, erklärte Ulrich Rose, der für Theaterfreunde aus Stralsund/Greifswald sprach.

Mehrere Redner kündigten weitere Vernetzungen der Theater- und Orchesterfreunde an. So soll es am 12. März im Vorfeld einer Bürgerschaftssitzung in Stralsund eine Menschenkette geben. An der Seenplatte entscheiden die Kommunen Ende März oder Anfang April über die Fusionspläne.

Die Landesregierung will die Theater und Orchester GmbH Neubrandenburg/Neustrelitz mit Stralsund/Greifswald zu einem «Staatstheater Nordost» fusionieren, um Kosten zu sparen. Bei derzeit 485 Mitarbeitern sollen 65 Stellen entfallen. In Rostock sollen zwei der vier Sparten gestrichen werden. 

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