Köln/Leipzig - Das Sächsische Staatsarchiv hilft bei der Restaurierung der verschütteten Kölner Archivalien. Dazu soll kurzfristig ein Kooperationsvertrag abgeschlossen werden, wie eine Sprecherin der Kölner Stadtverwaltung am Mittwoch sagte.
Der Freistaat Sachsen überlässt dem Historischen Archiv unentgeltlich die im Sächsischen Archivzentrum Hubertusburg vorhandenen Räume sowie technische Anlagen zur Nutzung. Lediglich die Betriebs- und Verwaltungskosten sind anteilig von der Stadt Köln zu tragen. Der Kooperationsvertrag ist für mindestens fünf Jahre angelegt.
Im Schloss Hubertusburg nahe Leipzig wurde schon kurz nach dem Einsturz des historischen Archivs geborgenes Archivgut in den Gefriertrocknungsanlagen behandelt. Mittlerweile werden 4.600 Kilogramm des Kölner Archivguts im Schloss Hubertusburg gefriergetrocknet.
Die Restaurierungsarbeiten am beschädigten Archivgut erfordern einen enormen Aufwand. Eine vollbeschäftigte Fachkraft würde geschätzte 6.300 Personenjahre benötigen, um das Material zu restaurieren. Die von Köln aufzubringenden Gesamtkosten betragen voraussichtlich 350 Millionen Euro.
Bei dem Einsturz des Archivs und zweier benachbarter Wohnhäuser waren am 3. März 2009 zwei Menschen getötet worden, unzählige wertvolle Kulturgüter wurden verschüttet. Davon konnten bislang 90 Prozent geborgen werden, überwiegend mit schwersten Beschädigungen. Probleme an der U-Bahnbaustelle am Stadtarchiv gelten als wahrscheinlichste Unglücksursache. Die strafrechtlichen Ermittlungen dauern an.