Dresden - Die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen vergibt für 2022 mit insgesamt 65 Stipendien so viele wie noch nie. Der Vorstand bewilligte dafür 389 920 Euro, wie das Gremium am Donnerstag in Dresden mitteilte. Möglich sei der Zuwachs um 17 gegenüber dem Vorjahr vor allem durch Anhebung des Förderetats im Landeshaushalt 2022/2023, sagte Stiftungsdirektor Manuel Frey.
Erstmals vergeben werden zu Ehren des Dresdner Malers und Grafikers Max Uhlig fünf mit je 5000 Euro dotierte Reisestipendien, wobei die Geförderten Ort und Zeitraum ihrer Studienaufenthalte selbst bestimmen können.
Darüber hinaus werden 55 mit je 1100 Euro für drei bis sechs Monate verbundene Arbeitsstipendien in den Sparten Literatur, Film, Darstellende Kunst und Musik sowie Bildende Kunst gewährt. Im Zuge der internationalen Residenzprogramme, die Orts- und Perspektivenwechsel ermöglichen, können zwei Autoren und eine Schriftstellerin an namhaften Literaturorten in Polen und Tschechien arbeiten und zwei Künstlerinnen Projekte an der Leipziger Baumwollspinnerei umsetzen.
Mit den Stipendien werden seit Jahren besondere Leistungen freier Künstler mit Wohnsitz oder Schaffensmittelpunkt in Sachsen und die Arbeit an neuen Vorhaben gefördert. Die Stiftung unterhält Residenzprogramme in Deutschland, den USA, Vietnam, China, Polen, Ungarn, der Tschechischen Republik und der Slowakei, die zum Großteil wegen Corona derzeit pausieren.
Die Uhlig-Stipendien sind ein Pilotprojekt zur Profilierung der Künstler sowie deren nationaler und internationaler Vernetzung. Der Künstler hatte dem Freistaat 2018 sein Wohn- und Atelierhaus samt über 15 000 Kunstwerken als Schenkung im Zuge eines Vorlasses übergeben. Die Stiftung soll sein Werk bewahren, erforschen und präsentieren sowie junge Künstler zur Auseinandersetzung damit anregen.