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Sächsische Landesbühnen sollen zum Gastspieltheater werden

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Radebeul - Auf die Landesbühnen Sachsen in Radebeul kommen große Umwälzungen zu: Das Haus soll verstärkt zum Gastspieltheater umstrukturiert werden. Das haben Vertreter der Landesbühnen sowie aus Kultursenat und Kunstministerium am Montag erklärt. Als wahrscheinlich gilt auch, dass das Orchester ausgegliedert werden muss.

Hintergrund ist, dass in folge der Novellierung des Sächsischen Kulturraumgesetztes die Landesbühnen von einem Staatsbetrieb in kommunale Trägerschaft überführt werden sollen. Die Stadt Radebeul soll sich künftig an der Finanzierung beteiligen. Gleichzeitig sollen die Bühnen nach einem Beschluss des Landtags 800.000 Euro einsparen.

Bislang findet ein Drittel der Aufführungen im Stammhaus in Radebeul statt, künftig sollen die Landesbühnen noch mehr Gastspiele geben. Nach Angaben des Chefdramaturgen Karl-Hans Möller sollen diese vor allem in der näheren Umgebung stattfinden, insbesondere an Orten ohne eigene Mehrspartentheater. Möller kündigte dabei Zugeständnisse im Spielplan an: «Wir werden es erst einmal mit Mainstream versuchen.» Als Beispiele nannte er Faust, La Bohème oder die Comedian Harmonists.

Mit einem Etat von 12,5 Millionen Euro ist nach Angaben des Verwaltungsratsvorsitzenden Thomas Früh das hauseigene Orchester nicht zu halten. Möglich sei es, den Klangkörper auszugliedern und bei Bedarf einzukaufen. Zur Diskussion stehe, ob das Landesbühnen-Orchester mit der Riesaer Neuen Elbland Philharmonie zusammengeführt werden soll. Damit einhergehen würde ein Abbau von mindestens einem Drittel der Stellen.

Radebeul soll in diesem Jahr 300.000 Euro und von 2012 an jährlich 600.000 Euro beisteuern. Andernfalls droht eine Einstellung des Spielbetriebs. Radebeuls Oberbürgermeister Bert Wendsche (parteilos) erklärte, die Stadt sei zu einem «angemessenen Gemeindeanteil bereit». Zur Höhe wollte er sich nicht äußern, es liefen aber «Erfolg versprechende Gespräche», vor allem in Abstimmung mit dem Stadtrat. Auch die Stadt Radebeul sei an einer längerfristigen Lösung interessiert.

Bis zum 30. Juni muss ein endgültiges Zukunftskonzept für die Landesbühnen der Staatsregierung vorgelegt werden.


 

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