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Schlingensief reist nach Köhler-Absage nach Burkina Faso

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Berlin - Nach dem Rücktritt von Bundespräsident Horst Köhler und der Absage seines geplanten Besuchs im Operndorf «Remdoogo« ist der Regisseur Christoph Schlingensief selbst kurzfristig nach Burkina Faso gereist. Er wolle den Arbeitern, Freunden und Kulturschaffenden dort zeigen, »dass der Bau des Operndorfes unabhängig vom Rücktritt eines Bundespräsidenten stattfindet«, teilte die zuständige Presseagentur am Donnerstag in Berlin mit.

Dafür musste Schlingensief jedoch seine Teilnahme an der Eröffnung der Kunstfestspiele Herrenhausen am Freitag in Hannover absagen. Diese starten mit der Installation «Remdoogo», in der der Künstler sein Projekt «Festspielhaus Afrika» vorstellt.

Schlingensief kritisierte: »Mich ärgert, dass die wertvolle Arbeit von Steinmeier und Köhler auf dem afrikanischen Kontinent so sang- und klanglos abgesagt wird. Die Kulturschaffenden, die Bürger und auch die Politiker Burkina Fasos hätten sich geehrt gefühlt.« Er sehe es daher als Leiter des Operndorfprojektes als seine Pflicht an, »dort unten zu erscheinen und den Arbeitern, Kulturschaffenden und auch dem Kultusminister zu sagen: das Operndorf geht weiter!».

Geplant sind eine Schule für bis zu 500 Kinder und Jugendliche mit Musik- und Filmklassen, ein Theater mit Probenräumen, ein Gästehaus, Werkstätten, eine Krankenstation, Brunnen und Solaranlagen. Schlingensief hatte sich Ende 2009 für das fünf Hektar große Gelände in der Nähe der Hauptstadt Ouagadougou entschieden, in der alle zwei Jahre das Panafrikanische Film- und Fernsehfestival Fespaco stattfindet.

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