Berlin/Hamburg - Der Regisseur Christoph Schlingensief hat weitere Details seines Projektes «Ein Festspielhaus für Afrika» verkündet. Im Januar beginnt der Bau des Operndorfes in Burkina Faso. In einem vom Goethe-Institut veröffentlichten «Weihnachtsbrief» schreibt Schlingensief:
«Die dortige Regierung hat uns ein wunderbares, spirituell aufgeladenes Gelände von sechs Hektar Größe übergeben.» Sein Freund Francis Kere aus Burkina Faso habe die Pläne fertiggestellt. Er benutze einheimische Materialien, und viele Freiwillige aus Burkina Faso sorgten für die Realisierung.
Laut dem Regisseur wird zunächst die Schule für 500 Kinder und Jugendliche gebaut, in der es Film- und Musikklassen gibt. Der von der Ruhrtriennale gestiftete Theatersaal sei bereits in Containern verpackt auf dem Weg zur Verschiffung. Er habe Spenden bekommen, die nicht nur den Bau des Operndorfes ermöglichten, sondern auch seinen Betrieb für eine gute Weile absichern könnten.
Unter dem Titel «Weihnachten in Burkina Faso» wirbt Schlingensief auch in der Wochenzeitung «Die Zeit» für das Operndorf. Auf zwölf Seiten gestaltete er das gesamt Feuilleton mit Texten und Fotos über Anfänge und Hintergründe des Projektes.
Der an Krebs erkrankte Schlingensief äußerte sich in dem «Weihnachtsbrief» auch zu seinem Gesundheitszustand: Seine Medikamente wirkten zurzeit «prächtig» und hätten die Metastasen im verbliebenen rechten Lungenflügel «zum Verschwinden gebracht».