Berlin - Das von Regisseur Christoph Schlingensief geplante Operndorf in Burkina Faso soll ab Oktober seinen Betrieb aufnehmen. Dann soll wie geplant die erste Bauphase mit Schule, Kantine und Lehrerhäusern abgeschlossen sein, wie seine Witwe Aino Laberenz, die auch Bauleiterin ist, in Berlin ankündigte. Schlingensiefs letztes Stück «Via Intolleranza II» über das Afrika-Projekt wird beim Berliner Theatertreffen (6. bis 23. Mai) gezeigt. Der Regisseur war im August mit 49 Jahren an Lungenkrebs gestorben.
Der Grundstein für das Dorf in Laongo, das unweit der Hauptstadt Ouagadougou erbaut wird, war im Februar 2010 gelegt worden. Der Regisseur und Initiator des Projekts, Schlingensief, wollte ein Dorf errichten, das aus einer Schule mit Film- und Musikklassen, Werkstätten, Wohn- und Gästehäusern, Kantine, Büros, Cafe, Sportplatz, Agrarflächen, Krankenstation sowie Theaterbühne mit Festsaal und Proberäumen besteht.
Die erste von drei Bauphase kostete eine halbe Million Euro. Der Betrieb der Schule soll für ein Jahr gesichert sein. In der zweiten Phase sollten Sportfeld, Gästehäuser und Restaurant erbaut werden, in der dritten dann das Festspielhaus.
Laberenz wies darauf hin, 80 Prozent der Bevölkerung des Landes, das eines der ärmsten weltweit ist, seien Analphabeten. Auf jeden Fall werde die Grundschule einen Mehrwert haben und sich verstärkt Musik und Film widmen. Das Dorf wird unterstützt von der Kulturstiftung des Bundes, dem Goethe-Institut, dem Auswärtigen Amt und durch Spenden.