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Schlüsselübergabe für restauriertes Neues Museum auf der Museumsinsel

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Berlin - Das Neue Museum auf der Berliner Museumsinsel ist bezugsfertig. Nach zehnjähriger Restaurierung wird am Donnerstag (5. März, 12.00 Uhr) Bundesbauminister Wolfgang Tiefensee (SPD) an den Präsidenten der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK), Hermann Parzinger, den Schlüssel für den Bau übergeben.

Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) bezeichnete das Gebäude am Mittwoch als «einen modernen, zukunftsweisenden Museumsbau», der sich «als Synthese von Alt und Neu» zeige. Die Historie «dieses geschundenen Bauwerkes soll nicht übertüncht oder in künstliches Licht getaucht, sondern sie soll manifestiert werden».

Die Wiedereröffnung des von Friedrich August Stüler zwischen 1843 und 1855 errichteten Kunsttempels ist für den 16. Oktober geplant. Dann werden dort wie vor seiner Zerstörung die Sammlungen des Ägyptischen Museums - einschließlich der Nofretete - und des Museums für Vor- und Frühgeschichte zu sehen sein.

Als einziger der fünf Museumsbauten auf der Insel war das im Zweiten Weltkrieg zu 70 Prozent zerstörte Gebäude lange Zeit Ruine. Den internationalen Wettbewerb für den teilweisen Aufbau und die Restaurierung des Neuen Museums hatte 1997 das Büro des britischen Architekten David Chipperfield gewonnen.

Besucher können sich von Freitag bis Sonntag einen Eindruck von dem restaurierten, aber noch leeren Gebäude verschaffen.

Die Berliner Museumsinsel in zwölf Daten
- um 1750 wird die Spreeinsel unweit des Hohenzollernschlosses mit Wohnhäusern der Berliner Kaufmannschaft und Bankiers bebaut und ist zugleich ein Handelsplatz für Holz, Heu, Getreide und Stoffe

- Karl Friedrich Schinkel errichtet von 1823-30 unter Friedrich Wilhelm III. das erste Museum für die Antiken- und Gemäldesammlung

- mit einer Kabinettsorder verfügt Friedrich Wilhelm IV. 1841, das Areal hinter dem Museum zu «einer Freistätte für Kunst- und Wissenschaft umzuschaffen»

- von 1841-66 entwirft Friedrich August Stüler mehrere Pläne für die Bebauung - unter anderem das Neue Museum

- mit dem Schinkelwettbewerb (1882-84) soll die Insel in einen südlichen Baukomplex für die «Antike» und einen nördlichen für die «Renaissance» gegliedert werden

- 1897-1904 werden das Kaiser-Friedrich-Museum (ab 1956 Bode-Museum) und das provisorische Pergamonmuseum entworfen

- bis 1935 folgen Erweiterungspläne am nördlichen Spreeufer für ein Museum der Neuzeit, ein Ägyptisches und Germanisches Museum.

- die fünf Museen und Teile der Sammlungen werden im Zweiten Weltkrieg erheblich zerstört

- die Nationalgalerie öffnet am 18. Juni 1949 als erstes Museum der Insel zehn Ausstellungssäle im Hauptgeschoss

- zum 4. Oktober 1990 führt die Stiftung Preußischer Kulturbesitz die auf Ost und West verteilten Sammlungen wieder zusammen

- 1999 wird der Masterplan Museumsinsel vorgelegt und vom Stiftungsrat genehmigt - im selben Jahr wird die Berliner Museumsinsel in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen

- nach der Alten Nationalgalerie im Jahr 2001 wurde 2006 auch das Bode-Museum grundsaniert wiedereröffnet

 

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