Berlin - Berlins Kulturstaatssekretär André Schmitz hat das auslaufende Jahr als "erfolgreich" für die Bühnen der Bundeshauptstadt bezeichnet. "Wir können zufrieden sein, was die Häuser geleistet haben", sagte er am Montag im Kulturausschuss des Abgeordnetenhauses. Besonders hob er die Arbeit des neuen Intendanten der Komischen Oper, Barrie Kosky, hervor.
Die Komische Oper als "ehemaliges Sorgenkind" habe im September und Oktober jeweils 79 Prozent Auslastung erzielt, lobte Schmitz. Bereits im 1. Halbjahr registrierte das Haus in Mitte 13.000 Besucher mehr als im Vorjahreszeitraum.
Besonders freue er sich auch über das "Wiedererstarken" der Volksbühne. Diese habe allein im 1. Halbjahr 5.000 Besucher mehr als noch im gleichen Zeitraum 2011 begrüßen können. "Wohl auch die Kritiker haben inzwischen wieder ihren Frieden mit der Volksbühne gemacht", schätze Schmidt ein. Das "schon totgesagte Berliner Ensemble", wie es Schmitz formulierte, zählte den Angaben zufolge 4.000 Besucher mehr im 1. Halbjahr 2012.
Der Staatsoper Unter den Linden schmelzen hingegen die Rücklagen zusammen. Die Mittel reichten nur noch bis Mitte 2014, wie Schmitz im parlamentarischen Kulturausschuss sagte. Das Loch werde durch die neuerliche Verschiebung des Wiedereinzugs ins Stammhaus gerissen.
Weil das Haus Unter den Linden zur Zeit saniert wird, residiert die Bühne im ehemaligen Schillertheater in Charlottenburg. Ursprünglich sollte das Stammgebäude Anfang Oktober 2013 wieder eröffnet werden. Unter anderem wegen eines problematischen Baugrunds musste der Termin bereits zweimal auf nunmehr 2015 verschoben werden.
Schmidt zufolge konnte die erste Verschiebung noch durch Rücklagen der Oper vollständig ausgeglichen werden. Inzwischen aber sei das schwerer, weshalb eine Lösung über den Doppelhaushalt 2014/2015 gefunden werden müsse. Zuversichtlich zeigte sich Schmitz hinsichtlich der 4,7 Millionen Euro teuren Erstausstattung der sanierten Oper. Zur Zeit gebe es darüber Gespräche mit der Senatsbauverwaltung, hieß es.
Weiteres Geld ist notwendig: Im sanierten Opern-Haus würden eine Million Euro mehr Betriebskosten im Jahr wegen neuer Technik fällig, sagte Schmitz. Ein zweistelliger Millionenbetrag müsse für 2015 anstehende, zur Zeit noch ausgesetzte, Tarifsteigerungen aufgebracht werden.