Berlin - Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) unterstützt ein Musikprojekt gegen Rechtsextremismus in Deutschland. Es sei «leider notwendig», eine solche Initiative zu starten, weil auch in diesem Jahr erneut rechtsextreme Gewalt auf den Straßen sichtbar geworden sei, sagte Steinmeier am Dienstag in Berlin.
Mit dem Projekt unter dem Motto «Nazis aus dem Takt bringen – Starke Stimmen gegen Rechts» sollen Bands gefördert werden, die sich Rechtsextremen aktiv in den Weg stellen und mit ihrer Musik rechten Parolen eine Kultur der Toleranz entgegensetzen.
Steinmeier betonte, vor allem auf den Schulhöfen Deutschlands müsse genauer hingeschaut werden. «Dort sickert oft ganz still Naziideologie in die Köpfe der Jugendlichen», sagte der Minister. Denn die Rechtsextremisten würden darauf setzen, dass Gewaltverherrlichung auch noch Faszination ausüben oder zumindest als cool empfunden werde. Er verwies darauf, dass dieses Problem nicht den Lehrern und Schulleiterin überlassen werden dürfe. «Dagegen muss etwas getan werden», sagte Steinmeier.
Neben Steinmeier beteiligen sich auch die Musiker Smudo von der Band Fantastische Vier, die Gruppe The BossHoss, die Soulsängerin Oceana, der Deutsche Gewerkschaftsbund sowie der Bundesverband Musikindustrie an dem Projekt. Es soll mit einem Bandwettbewerb auf dem Internetportal Myspace beginnen. Am Ende sollen die Gewinner gemeinsam mit Songs prominenter Bands auf einer Schulhof-CD veröffentlicht werden. Bereits im vergangenen Jahr waren im Rahmen eines ähnlichen Projekts rund 100 000 CDs an Schulen verteilt worden.