München - Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat sich klar zum Bau des geplanten Münchner Konzerthauses bekannt - trotz der finanziellen Herausforderungen durch die Corona-Krise. «Ich glaube, dass Kunst und Kultur schon ein wesentlicher Bestandteil einer Gesellschaft ist», sagte Söder am Dienstagabend in einem Interview des Fernsehsenders «München TV».
Er sehe deshalb «keinen Anlass», das Projekt abzuschreiben. Das sei mehr als ein Konzertsaal, sondern habe einen breiteren Ansatz. Er habe sich aber noch einmal alle Planungen geben lassen, die baulichen, aber auch die inhaltliche Konzeption. Die werde man über den Sommer noch «nochmal überarbeiten und danach entscheiden, wie es weitergeht».
Söder betonte aber: «Ich fände es einen schweren Rückschritt, wenn wir als München nichts für Kultur anbieten würden.» Das sei nicht nur das Konzerthaus. «Aber es ist so ein bisschen der Leuchtturm dazu, den wir haben müssen.»
Die Pläne für den Bau des Münchner Konzerthauses werden derzeit im Rahmen einer Machbarkeitsstudie überprüft. Ziel ist es, die Kosten für das Prestigeprojekt zu senken. Derzeit würden die Möglichkeiten von Synergien und Einsparungen ausgelotet, ohne die Qualität infrage zu stellen, hatte es zuletzt in einem Bericht des Kunstministeriums im Landtag geheißen. Es gehe darum, wie man die kulturpolitischen Ziele erreichen könne, auch wenn man weniger Geld ausgebe.
Das Konzerthaus ist immer noch in der Planungsphase. Um den Bau des Prestigeprojektes war gut 15 Jahre lang gerungen worden. Das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks soll hier ebenso eine Heimat finden wie die Hochschule für Musik und Theater. Zu den Kosten gab es bislang keine konkreten Zahlen, sondern nur Vermutungen. So war zu Beginn von unter 400 Millionen Euro die Rede gewesen. Im Januar hatte Söder aber von deutlichen Kostensteigerungen berichtet.